Von Fröschen und exotischen Tierarten

Kell am See · In der Verbandsgemeinde Kell am See gibt es 13 Kommunen. Davon haben sieben neben dem Hauptdorf noch kleinere Ortsteile. Der TV stellt diese der Reihe nach vor. Heute: Steinbachweier, Ortsteil teils von Paschel und teils von Hentern.

 Die andere Seite der stark frequentierten Bundesstraße: die Schafswiese. Hier fühlen sich Herwig Ernst mit Bundessieger Burgunder-Kaninchen und Enkelchen Johann sehr wohl. TV-Foto: Hans Muth

Die andere Seite der stark frequentierten Bundesstraße: die Schafswiese. Hier fühlen sich Herwig Ernst mit Bundessieger Burgunder-Kaninchen und Enkelchen Johann sehr wohl. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. Steinbachweier ist ein kleiner Weiler an der Bundesstraße 268 in der Nähe des Dreikopfes, der den älteren Menschen aus den vergangenen Kriegen als strategische Höhe 507 bekannt ist. Insgesamt 38 Einwohner leben dort in 14 Häusern, deren Hauptort Paschel ist. Die restlichen drei Häuser mit zwölf Einwohnern gehören zur Gemeinde Hentern. Eine über Jahrzehnte gut funktionierende Gaststätte unmittelbar am Weiher existiert seit einigen Jahren nicht mehr.
Den Namen hat der Ortsteil von einem kleinen See, dem Steinbachweiher, der sich in seiner Schreibweise von der des Ortsteils durch das "h" im Wort unterscheidet. Vor Hunderten von Jahren bereits diente dieser Weiher den Mönchen der ehemaligen Propstei St. Eucharius, der heutigen Benediktiner-Abtei St. Matthias in Trier, der Karpfenzucht, einem wesentlichen Ernährungsfaktor. Auch heute noch ist der Weiher bei Anglern so sehr beliebt, dass er Anlass für die Gründung eines Fischervereins war. Herwig Ernst betreibt eine Viehzucht der besonderen Art. Exotische Hühner und Ziegen haben die Gelegenheit, sich auf großer Fläche frei zu bewegen. Mit kostbaren Exemplaren aus seiner Kaninchenzucht hat er bundesweit Preise eingefahren.
Wo Wasser ist, gibt es oft Leben besonderer Art. In den vergangenen Jahren war die Froschwanderung über die stark befahrene Bundesstraße, die durch den Ortsteil führt, so erheblich, dass eine stationäre Amphibienschutzanlage gebaut werden musste.
An fünf Standorten wurden Amphibientunnel durch Einbau von Rahmendurchlässen hergestellt. Außerdem wurden Amphibienleitelemente beidseits der Bundesstraße 268 und im Einmündungsbereich der K 54 auf mehreren Hundert Metern Länge installiert. Rund 200 000 Euro hat das Projekt verschlungen. Die Gesamtkosten wurden vom Bund getragen.

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