Von Konz aus in die ganze Welt

Ein wichtiger Arbeitgeber für die Region feiert Geburtstag: Die Tarkett GmbH (ehemals Pegulan) produziert seit 50 Jahren in Konz PVC-Fußbodenbeläge. Nach eigenen Angaben trotzt das Unternehmen der Wirtschaftskrise und erfreut sich voller Auftragsbücher.

 Die Firma Tarkett besteht bereits seit 50 Jahren in Konz. Mitarbeiter Michael Ollerieth ist hier bei der Endkontrolle. TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Firma Tarkett besteht bereits seit 50 Jahren in Konz. Mitarbeiter Michael Ollerieth ist hier bei der Endkontrolle. TV-Foto: Friedemann Vetter

Konz. Produktion am laufenden Band: Das Tarkett-Werk Konz feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen - genauso wie die Stadt Konz selbst. Vielen Konzern ist das Fußbodenbeläge produzierende Werk noch unter dem Namen "Pegulan" bekannt. 1959 hatte das Unternehmen aus dem pfälzischen Frankenthal das ehemalige Ausbesserungswerk der Bahn in Konz erworben und die Hallen und Gebäude renoviert.

Heute sind noch einige der Außenfassaden damaliger Gebäude erhalten. Eine Halle trägt bis dato noch die Bezeichnung "die Kirche", weil sie in Nachkriegszeiten als Notkirche für die Konzer gedient hat.

Das Pegulan-Werk hat sich in Konz schnell etablieren können. 1960 wurde die erste PVC-Bodenfliese hergestellt, vier Jahre später hielt die erste Anlage für maximal zwei Meter breite Rollenware in Konz Einzug. PVC-Böden erlebten in den Sechzigern und Siebzigern eine große Nachfrage, das Pegulan-Werk hatte 1968 einen Mitarbeiter-Höchststand von 420 Arbeitnehmern, etwa 120 von ihnen stammten aus der Türkei.

Die Modernisierung und Weiterentwicklung der Technologie nahm ihren Lauf. Eine Konsequenz daraus: 1977 wurde die weltweit erste Streichanlage für vier Meter breite Bodenbeläge in Konz in Betrieb genommen. Zehn Jahre später übernahm Tarkett das Pegulan-Werk.

Ein großer firmenpolitischer Einschnitt für den Konzer Standort war 1996 die Verlegung einer Fußbodensparte nach Schweden. Für 100 Mitarbeiter bedeutete dies die Kündigung. Weitere Reorganisationen folgten bis 2005. "Seit der Standortsicherung 2006 gibt es keine betriebsbedingten Kündigungen mehr", erläutert Geschäftsführer Josef Regneri im TV-Gespräch.

Auch mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftskrise sei das Konzer Werk "mit einer Schramme davongekommen". Im Dezember 2008 musste das Unternehmen eine Woche lang die Abläufe auf Kurzarbeit reduzieren, seit Juni fahren die Mitarbeiter mitunter Sonderschichten, die Auftragsbücher seien voll.

PVC-Jahresproduktion: 23 Millionen Quadratmeter



Heute produziert das Tarkett-Werk in Konz mit rund 150 Mitarbeitern und einer Streichanlage zirka 23 Millionen Quadratmeter PVC pro Jahr - gut 3200 Fußballfelder. Mit einer Betriebsvereinbarung wurden flexible Arbeitszeiten geregelt, die die Erweiterung auf Wochenend-Einsätze ermöglicht. Derzeit arbeiten die Angestellten im Drei-Schicht-System 40 Stunden die Woche.

Nicht nur allein die Produktion der Fußbodenbeläge wird im Konzer Werk geleistet. Dabei spielen die Themen Arbeitssicherheit und die Weiterentwicklung der Produkte eine wichtige Rolle.

Von Konz werden Adressaten in der ganzen Welt beliefert. Aus Baumarkt-Regalen hinaus oder durch den Einsatz industrieller Kunden findet sich der Fußbodenbelag letztlich nicht nur in privaten Haushalten wieder, sondern zum Beispiel auch in Wohnwagen, Aufzügen und Wohncontainern. Kein Wunder, dass Geschäftsführer Josef Regneri und Betriebsratschef Alfons Kohl auf die Verwirklichung des Mosel-Aufstiegs als Infrastruktur-Anbindung an das überregionale Autobahnnetz hoffen.

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