Vorbilder gefragt

SCHWEICH. (red) "Alkohol ist gefährlicher als Cannabis", lautet die Ausrede vieler Jugendlicher, wenn sie nach den Gründen des Konsums illegaler Drogen befragt werden. Polizeihauptkommissar Uwe Konz erläuterte am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Schweich (DBG) die Gefahren, die von legalen und illegalen Drogen ausgehen.

Konz ist Beauftragter für Jugendschutzsachen bei der Polizeidirektion Trier. Er war auf Einladung des Elternarbeitskreises nach Schweich gekommen. Nach der "Einstiegsdroge Rauchen" war dies die zweite Veranstaltung in der Reihe "Sucht und Drogen" im laufenden Schuljahr. Vor zahlreichen Zuhörern - darunter auch interessierte Schüler - informierte Konz zunächst über die legale Droge Alkohol. Sein positiver Befund: Der Konsum branntweinhaltiger Mischgetränke (Alkopops), der für Jugendliche unter 18 Jahren verboten ist, ist seit der Erhöhung der Preise rückläufig. Die attraktive Aufmachung der Flaschen verfehle ihre Wirkung auf Jugendliche trotzdem nicht, sagte Konz. Er warnte vor dem Konsum, denn Alkopops seien für einen jungen Organismus das reinste Nervengift. Bei den illegalen Drogen unterscheidet man laut Konz zwischen weichen und harten Drogen, wobei der Begriff "weich" dazu verführe, an harmlose Drogen zu denken, was diese jedoch überhaupt nicht seien. Insgesamt drei Millionen Konsumenten, davon 240 000 Cannabis-Abhängige verzeichne die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung derzeit. Fast jeder Zweite der 12- bis 15-Jährigen habe schon einmal illegale Drogen angeboten bekommen, etwa jeder Dritte hat sie schon konsumiert. Von einer Schülerin nach der neuen Kultdroge Schischa befragt, erläuterte Konz, dass das Rauchen dieser Wasserpfeife nicht weniger gefährlich sei als Zigarettenrauchen. Er sehe im Genuss der Schischa einen "sanften Einstieg ins Haschischrauchen", da dabei das Happening, das gemeinsame Erlebnis, im Vordergrund stehe. Was man tun könne, um Kinder vor Alkohol und Drogen zu schützen, wollten Eltern wissen. Bei Alkohol spiele die Vorbildfunktion der Eltern eine große Rolle, sagte Konz. Eines unterscheide Alkohol von einer illegalen Droge: Der Joint-Raucher sei immer auf der Suche nach dem Rausch.

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