Am Hinzerter Kreuz gedachten die Jusos mit der Lesung eines Augenzeugenberichts und einer Kranzniederlegung der Opfer. Im Konzentrationslager Hinzert waren von 1939 bis 1945 insgesamt 13 600 politische Häftlinge, Widerstandskämpfer und Kriegsgefangene inhaftiert. Zwangsarbeit, Folterungen und Hinrichtungen bestimmten dort den Haftalltag. Ingo Dillschneider und Malte Beyer riefen stellvertretend für die Jusos im Landkreis Trier-Saarburg und in der Stadt Trier dazu auf, die Erinnerung an die Opfer und an die Grausamkeiten, die sie erleiden mussten, wach zu halten. Die Gedenkarbeit habe in diesem Jahr eine erfreuliche Entwicklung genommen. "Gefördert durch die Landesregierung und die Landeszentrale für politische Bildung wird eine Dokumentations- und Begegnungsstätte in Hinzert gebaut", sagte Malte Beyer. Seit September steht die Form des Besucherzentrums auf der Fläche der Gedenkstätte "SS-Sonderlager/KZ Hinzert" fest (der TV berichtete). Ein Architekturbüro aus Saarbrücken und die Trierer Landschaftsarchitekten Bielefeld, Gillich und Heckel gewannen den Architekturwettbewerb. Der Entwurf der beiden Preisträger habe die für den Wettbewerb gestellte Aufgabe, das neue Gebäude mit den vorhandenen Objekten zu verbinden, am besten erfüllt, sagte Architekt Helmut Striffler, der Vorsitzende der Jury. Das 14-köpfige Preisgericht konnte aus 28 Arbeiten auswählen, die von Architekten aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Lothringen, Luxemburg und Belgien eingesandt worden waren. Der schließlich prämierte Entwurf zeichne sich besonders durch sein Bemühen aus, "das Areal des ehemaligen Häftlingslagers in den Aufarbeitungsprozess einzubeziehen", sagte Striffler bei der Verkündung der Preisvergabe in der Deutschen Richterakademie in Trier. Die Eröffnung des Besucherzentrums ist für März 2005 geplant - dann jährt sich zum 60. Mal die Befreiung des Lagers.