Ohne größere Diskussion und Auseinandersetzung ging der erste Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung in Wellen am Montag über die Bühne. Die Einführung und Verpflichtung eines neuen Ratsmitgliedes stand auf der Tagesordnung, nachdem CDU-Fraktionsvorsitzender Reinhold Büdinger sein Mandat nach Unstimmigkeiten um die Kosten des Kindergarten-Umbaus schriftlich niedergelegt hatte (wir berichteten). Gleichwohl verzichtete Ortsbürgermeister Herbert Huber nicht darauf, im öffentlichen Teil der Sitzung einen kurzen Kommentar gegenüber Reinhold Büdinger abzugeben. Huber bezog sich auf ein aktuelles Schreiben Büdingers nach dem TV-Bericht vom vergangenen Samstag, in dem der Architekt dem Ortsbürgermeister vorwirft, unserer Zeitung falsche Zahlen bezüglich der Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Kindergarten-Ausbau genannt zu haben. Herbert Huber legte noch einmal eine schriftliche Kostenaufstellung Büdingers vor, die auch dem Rat zugegangen ist, und meinte: "Die Mehrkosten, auf die ich mich bezogen habe, sind die, die dem Stand zum Zeitpunkt Deines schriftlich erklärten Rücktritts entsprechen." Erst danach habe Büdinger - zum Teil durch neue Ausschreibungen - reduzierte Angebote vorgelegt. Reinhold Büdinger verzichtete darauf, die Thematik zu vertiefen. Weitere Ratsmitglieder äußerten sich ebenfalls nicht. So wählte der nicht vollständig vertretene, jedoch beschlussfähige Rat einstimmig Artur Scheuer als CDU-Nachfolger in das Gremium. Die ursprünglich nächste, noch nicht berufene Bewerberin Rita Sydow-Bayer hatte schriftlich erklärt, ihr Mandat nicht annehmen zu wollen. Somit rückte Scheuer nach. Frage endgültig nach den Ferien klären

Als seine Vertreterin wählte der Rat einstimmig Kirsten Jessen. Büdingers Platz im Haupt- und Finanzausschuss wird Artur Scheuer ebenfalls nach einstimmigem Beschluss übernehmen. Horst Fantes wird den ausgeschiedenen CDU-Mann künftig im Bau-Ausschuss ersetzen. Wer den CDU-Fraktionsvorsitz übernehmen wird, sei noch nicht endgültig geklärt, teilte Dietmar Haag, CDU, mit: "Wir müssen warten, bis alle aus den Ferien zurück sind." Besuch bekam der Rat in seiner Sitzung vom Projektentwickler-Ehepaar Petra und Claudius Frühauf aus Wiltingen. "Es geht heute darum, dass sich die beiden vorstellen und kurz etwas über ihre Arbeit berichten", erläuterte Huber. In der Sitzung am 21. Juli hatte Huber den Rat über das Interesse des Paares an einer Baulanderschließung in Wellen informiert. Eine neue Variante der Baulanderschließung ist das Metier der Firma, die auch in Wiltingen private Bauherren von ihrem Konzept überzeugen konnte (der TV berichtete mehrfach). Demnach schließen sich die Grundstücks-Eigentümer zu einer Gemeinschaft zusammen und schließen einen Vertrag miteinander ab. Sie übernehmen die Kosten für das Bebauungsplanverfahren und die Entwicklung des Baugebietes. "Unsere Aufgabe ist es, die Eigentümer unter einen Hut zu bringen und die nötigen Prozess-Schritte bei den Behörden zu organisieren und zu beschleunigen", erklärte Claudius Frühauf.