Vorsitzender und Dirigent

RALINGEN-WINTERSDORF. Musik ist sein Leben. Schon als Neunjähriger machte Willi Pallien aus Wintersdorf die Bekanntschaft von Frau Musica. Das war vor fast siebzig Jahren.

Willi Pallien ist als Sänger, Instrumentalist und Dirigent in den Vereinen seiner Heimatgemeinde aktiv. Und weil es beim gemeinsamen Musizieren auch des Organisierens bedarf, lenkt er zudem die Geschicke des Mandolinenochesters Wintersdorf als Vorsitzender. Alles ehrenamtlich, versteht sich. Nahezu sieben Jahrzehnte sind eine lange Zeit. Willi Pallien lässt seinen musikalischen Werdegang Revue passieren. "Ohne unseren damaligen Lehrer Jakob Ixfeld und seinen interessanten Unterricht hätte ich sicher nicht so früh zur Musik gefunden. Als er mich in den Kirchenchor holte, war ich neun Jahre alt und sang noch Sopran. Ihm verdanke ich, dass ich schon in jungen Jahren die Musik entdecken durfte und bis heute meine Freude daran habe". Er sei stolz darauf, so Pallien, dass er mit dem umfangreichen musikalischen Rüstzeug, das ihm Lehrer Ixfeld mit auf den Weg gegeben hatte, allen späteren Anforderungen gewachsen war. Vor allem bei seiner Dirigententätigkeit komme ihm das zugute - auch heute noch. So beispielsweise, wenn es darum gehe, Musikliteratur für den Chor zu beurteilen und gemeinsam mit den Sängern auszusuchen. "Was gesungen wird, beschließen wir demokratisch", betont Pallien, "das soll nicht einer alleine bestimmen". Wer in Wintersdorf musikalisch ist und ein Instrument spielen möchte, kommt am Mandolinenorchester kaum vorbei. Auch Willi Pallien nicht. Als man sich nach dem Zweiten Weltkrieg anschickte, das 1925 gegründete Orchester zu reaktivieren, machte er mit, lernte Mandoline spielen und wurde Mitglied des neuen Vorstandes. Nach dem Tod seines Bruders Josef im Jahr 1984 trat er dessen Nachfolge im Amt des Vorsitzenden an. Das bekleidet er bis heute. "Natürlich habe ich darüber nicht den Kirchenchor vernachlässigt. Schließlich kam ich über den Gesang zur Musik", betont Pallien. Die ganze Familie habe gesungen, Vater, Mutter und acht Kinder. Nur die Tante nicht, die mit im Haushalt lebte. Willi Pallien war zeitweise Vorstandsmitglied, dann wählte ihn der Chor zu seinem Dirigenten. Doch damit nicht genug. Gibt es doch auch den Kommunalpolitiker Willi Pallien. Von 1960 bis 1974 war er Mitglied im Ortsgemeinderat Wintersdorf und Erster Beigeordneter. Als 1974 die Großgemeinde Ralingen entstand, gehörte er dem Ortsgemeinderat an, wurde Zweiter Beigeordneter und Ortsvorsteher in Wintersdorf. 1995 machte er Schluss mit der Politik. Es reichte ihm. Nicht Schluss machen dagegen will er mit seinen musikalischen Aktivitäten. "Die beiden Posten lassen sich gut verkraften, zumal im Vorstand des Mandolinenorchester zahlreiche junge Leute sitzen, die viel tun und gute Ideen haben. Das Klima ist bestens", sagt er und fügt hinzu: "So lange es Spaß macht und man mich braucht, möchte ich, so Gott will, weitermachen." Das wünschen sich auch die Wintersdorfer.

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