Wählerwünsche erfüllt

KONZ/SAARBUG/HERMESKEIL. Doppelspitze in Mainz: Der Wahlkreis 26 schickt zwei Abgeordnete ins Parlament – Alfons Maximini (SPD) und Bernhard Henter (CDU).

Schon im Konzer Karneval kam das Wunsch-Ergebnis der Bevölkerung zur Sprache: Am besten beide Kandidaten der großen Parteien im Landta! Entgegen mancher Experten-Erwartung hat sich diese Idee tatsächlich realisiert. Alfons Maximini zieht als Wahlkreis-Gewinner ins Landesparlament ein, Bernhard Henter wird sein Ziel über die Landesliste erreichen. Wobei sich der Positivtrend für die SPD und die negative Tendenz bei der CDU auf Landesebene auch für die Kandidaten auswirken. Die Zweitstimmen-Resultate der SPD liegen mehr als fünf Prozentpunkte über denen von Alfons Maximini. Bei der CDU verhält es sich umgekehrt: Bernhard Henters persönliche Werte liegen stolze 7,3 Prozentpunkte über denen seiner Partei. Die Ergebnisse von FDP und Grünen unterscheiden sich kaum von denen der Wahl 2001. Immerhin erzielte Grünen-Direktkandidat Paul Port noch 2,6 Prozentpunkte mehr als seine Partei."Verdienter Lohn für die kommunalpolitische Arbeit"

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Alfons Maximini überwältigt von diesem Resultat. Damit werde eine 36-jährige kommunalpolitische Arbeit belohnt. Bernhard Henter gratulierte seinem Gegenkandidaten zum Wahlerfolg und kündigte an, sich jetzt mit aller Kraft für seinen Wahlkreis einzusetzen. Beide Abgeordnete schlossen eine Zusammenarbeit im Interesse der Region ausdrücklich nicht aus. Grünen-Direktkandidat Paul Port macht für seine Partei ein ähnliches Personalproblem aus wie bei der CDU. Die Wahl sei eine auf MinisterpräsidentKurt Beck zugeschnittene Pesonalwahl gewesen. Die Grünen müssten in den nächsten fünf Jahren auf eine starke Spitze hinarbeiten. Gegenüber seinem populären Vorgänger Dieter Schmitt musste Henter vor allem in der Verbandsgemeinde Hermeskeil Einbußen in Kauf nehmen, besonders ausgeprägt in Beuren (Hochwald) und in Damflos mit einem Minus von 8,2 und neun Prozent. Alfons Maximini erreichte dagegen nahezu die Werte von Hans Steuer aus der Wahl 2001. Auch in der Verbandsgemeinde Konz fiel Henter gegenüber 2001 um knapp vier Punkte zurück, während Maximini deutlich um 4,1 Prozentpunkte zulegte. Schließlich hatte Maximini auch in der Verbandsgemeinde Saarburg mit ein paar Zehntel Prozentpunkten knapp die Nase vorn. Henter musste dort Einbußen von fast sechs Prozent hinnehmen. In der Verbandsgemeinde Kell am See büßte Henter gleichfalls Punkte ein, erreichte aber dennoch die relative Mehrheit. Wie stark personalisiert die Wahl war, zeigt sich beim Ergebnis in der Ortsgemeinde Fisch, dem Wohnort des Ex-Abgeordnetem Dieter Schmitt. Im Jahr 2001 kam Hans Steuer auf gerade mal 18 Prozent und die SPD bei den Zweitstimmen auf immerhin 36 Prozent, während Schmitt 76 Prozent einfuhr und seine Partei mit 46 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt lag. Mittlerweile hat sich der Trend umgekehrt. Alfons Maximini schaffte auf Anhieb 34 Prozent, Bernhard Henter musste mit nur noch 55,1 Prozent vorlieb nehmen. Der "Schmitt-Effekt" besteht also weiter, hat sich freilich deutlich abgeschwächt. Interessant ist das Ergebnis in Wincheringen, dem Wohnort des amtierenden Landrats Günther Schartz. Dort legte die SPD deutlich zu und holte die absolute Mehrheit der Stimmen, während Henter von 49 Prozent auf 40,8 Prozent zurückfiel und seine Partei mehr als fünf Prozentpunkte einbüßte. Wieweit es sich dabei um ein kommunalpolitisches Signal handelt, muss am Wahltag offen bleiben. Spitzenreiter bei der Wahlbeteiligung ist die Gemeinde Onsdorf in der Verbandsgemeinde Konz, die stolze 82 Prozent einfuhr. Die rote Laterne bei der Wahlbeteiligung trägt Freudenburg. Dort erschienen gerade mal 49 Prozent an den Wahlurnen.

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