Corona-Krise Wald bietet Erholung gerade in Krisenzeiten

Saarburg · Aktuelle Besucherzahlen aus den stadtnahen Wäldern rund um Saarburg zeigen, dass zunehmend mehr Menschen den Wald aufsuchen und den Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Dörfern und Städten entfliehen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaft Wald.

 Eine Pause im Wald hilft, Stress, Ängste und Aggressionen in Krisenzeiten besser zu bewältigen.

Eine Pause im Wald hilft, Stress, Ängste und Aggressionen in Krisenzeiten besser zu bewältigen.

Foto: TV/Landesforsten Rheinland-Pfalz/Siegfried Weiter

(red) Wer sich in den Wäldern der Region zur Erholung bewegt, leistet einen wichtigen Beitrag zur eigenen Gesundheitsvorsorge. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben bewiesen, dass sich Spaziergänge im Wald positiv auf Herz, Immunsystem und Psyche auswirken. „Unser Wald ist Arznei für den Menschen und dabei nicht mal rezeptpflichtig“ scherzt Förster Dietmar Schwarz vom Forstamt Saarburg. „Der Wald verspricht Ruhe und Erholung und hilft uns, Belastungen wie Stress, Ängste und Aggressionen besser zu bewältigen. Diese besonders positiven Wirkungen gilt es gerade in Zeiten der Corona-Pandemie zu nutzen.“

Das tun viele Menschen bereits, wie eine aktuelle Untersuchung in Saarburgs Wäldern zeigt. Dies hat allerdings auch Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaft Wald.

Bei aller Freude über die verstärkte Nutzung der Wälder zeigen sich Förster und Naturfreunde in Sorge. „Leider werden die Spielregeln des Zusammenlebens von Menschen und Natur zunehmend häufiger missachtet! Das hat weitreichende Auswirkungen auf das hochsensible Ökosystem Wald!“ warnt Forstamtsleiter Helmut Lieser. Gerade im Frühling befinden sich zahlreiche Säugetiere und Vögel in der Brut- und Aufzuchtphase des Nachwuchses. „Die ersten Frischlinge der Wildschweinfamilien sind geboren und in den kommenden Frühlingswochen werden Rehe und Hirsche ihre Kitze und Kälber zur Welt bringen. Ob Kröte oder Frosch, Tannenmeise, Schwarzspecht, Rotmilan oder Schwarzstorch – alle Tierfamilien nutzen den Frühlingswald zur Aufzucht und benötigen unseren Schutz.“ Deshalb weist der Forstmann nochmals ausdrücklich auf die gesetzlichen Regelungen des Landeswaldgesetzes hin. Demnach ist jedem das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung erlaubt. Jedoch darf die Lebensgemeinschaft Wald nicht gestört werden. Hier gilt es Rücksicht zu nehmen und die Natur zu achten. Unerlaubtes Befahren des Waldes mit Kraftfahrzeugen sowie das Querwaldeinfahren von Mountainbikern und motorisierten Quads ist verboten und wird als Ordnungswidrigkeit geahndet. So lautet sein abschließender Appell: „Gerade in schwierigen Zeiten sollten alle Menschen mit dafür Sorge tragen, dass die vielfältigen positiven Wirkungen des Waldes nicht beeinträchtigt werden dürfen!“

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