Trotz Corona Abenteuer im Trassemer Wald

Trassem · Abstandsregeln, Masken und Erlebniszonen. Bei den 14. Ferien-Waldwochen ist diesmal wegen Corona manches anderes. Die Kinder lassen sich davon den Spaß allerdings nicht verderben.

 Ferien-Waldkinder mit den Betreuern Paula Komp und Marcel Kiefer und mit dem Fell eines vom Jäger erlegten Rehs.

Ferien-Waldkinder mit den Betreuern Paula Komp und Marcel Kiefer und mit dem Fell eines vom Jäger erlegten Rehs.

Foto: Herbert Thormeyer

Von Herbert Thormeyer

„Gemeinsam! Für den Wald!“: Das ist der Titel einer bundesweiten Kampagne. Zu ihr gehören auch die 14. Ferien- Waldwochen rund ums Walderlebniszentrum (WEZ) in Trassem. „Wir wollen den Kindern die Notwendigkeit vor Augen führen, angesichts der Klimakrise ein Herz für den Wald zu zeigen“, sagt Dietmar Schwarz, beim Forstamt Saarburg zuständig für Umweltbildung und Walderleben und Leiter der Waldjugend Trassem.

Das lehrreiche Spielen mit Abenteuergefühl ist so beliebt, dass die Plätze übers Internet binnen einer Stunde überbucht waren. „Da kam der Server direkt an seine Grenzen“, verrät Philipp Weckbecker vom Leitungsteam, der mit 22 weiteren jungen Kollegen 190 Kindern das Forstabenteuer ermöglicht. Jeweils 95 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren pro Woche erlebten den Wald – wegen Corona jedoch anders als in den Vorjahren.

Die Hitze bedeutete dabei keine Schwierigkeiten. „Der Wald ist eine Klimaanlage. Das ist überhaupt kein Problem“, sagt der junge Förster, der viele Jahre lang selbst als Teilnehmer bei den Waldwochen dabei war. Aber der Aufwand für diese beiden Waldwochen sei besonders groß gewesen: „Es musste ein aufwendiges Hygienekonzept erstellt werden, alles in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden“, erklärt Weckbecker.

Kleingruppen von zehn bis 15 Kindern spielen bis nächsten Freitag in acht Erlebniszonen. Gewechselt werden nur diese Zonen, und zwar mit Mundschutz. Die Kinder bleiben in ihren Gruppen, ähnlich wie Schulklassen.

Übernachtungen im Freien wurde abgesagt, was viele junge Teilnehmer bedauerten. Gemeinsames Begrüßen und Verabschieden sowie Essen in großer Runde: All das ist diesmal nicht möglich. Gegessen wird in zwei Schichten, damit der Mindestabstand in Sachen Infektionsschutz eingehalten werden kann.

Die Betreuer waren zuvor von Dietmar Schwarz geschult worden. Eltern mussten zudem bestätigen, dass ihre Kinder keine verdächtigen Symptome haben.

Ernährt wird sich bei den Ferien-Waldwochen nicht nur gesund, sondern auch vegetarisch. Außer an einem Tag, da kam Reh auf den Teller. Das Tier war im Wald von einem Jäger erlegt worden. Die Kinder durften Marcel Kiefer beim Zerlegen des Wilds zuschauen.

Hanna Büßelberg aus Wincheringen ist schon zum zweiten Mal dabei. Die Zehnjährige hat also den Vergleich zum vorigen Jahr und sagt: „Die Coronaregeln sind gut. Ich hätte aber lieber das letzte Jahr wieder.“

„Es ist schön hier“, findet ihr Freund Soan Gapihan, ebenfalls aus Wincheringen. „Ich mag den Wald und die Tiere“, begründet das der Zehnjährige. Die neuen Regeln seien nicht so schlimm.

„Es ist jedes Mal ein neues Abenteuer“, erklärt der elfjährige Ben Temmes aus Bilzingen, der schon zum vierten Mal mitmacht. Da vergesse man doch glatt Smartphone und Computer. Dass er zwischendurch Mundschutz tragen muss, findet auch er wenig tragisch: „Das ist hier immer noch besser als in der Schule. Da sind alle viel dichter zusammen.“

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