Wald ist nicht nur für Jäger da

Zum Artikel "Keller Jäger schießen zurück" (TV vom 12. Januar), der sich mit den zunehmenden Wildschäden im Hochwald befasst:

Wild gehört in jeden Wald! Aber das nicht in diesem Übermaß von zehn bis zwölf Stück Wild auf 100 Hektar Wald, wie es zurzeit der Fall ist. Die Überpopulation an Rot- und Rehwild lassen die Schäl- und Verbissschäden im Gemeinde- und Privatwald in Kell am See immens ansteigen. In vielen Bezirken sind es bis zu 100 Prozent.

Die Schälschäden dadurch einzudämmen, dass man circa 15 000 Meter Gatter und Tausende Schutzmatten im Keller Wald errichtet, ist fehlgeschlagen. Sicherlich lässt der Anblick von mehreren Stück Rotwild die Herzen der Jäger und vor allem der Jagdgäste höher schlagen, sie sind ja auch die Nutznießer. Aber sie sollten auch die Vereinbarungen in den Pachtverträgen einhalten.

Einfacher ist es für die Jäger, wenn sie wiederholt argumentieren: "Die Wanderer sind an allem schuld." Sie als Störenfriede zu bezeichnen, ist eine Frechheit. Die Wanderwege, eigens geplant von Experten von Forst und Touristik, sind so angelegt, dass die Erholungssuchenden und Wanderer das Wild selten stören oder beunruhigen. Ich bin der Auffassung, dass der Wald nicht nur für gewisse Pächter, sondern für uns alle ein wichtiger und noch kostenloser Erholungsort ist und es immer bleiben muss.

Gerhard Kewenig, Kell am See

WILDSCHÄDEN

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