Waldpflege Achtung, Baum fällt!

Trier/Hermeskeil/Schweich · Stadt- und kreisweit warnen neue Banner und Schilder im Wald vor gefährlichen Arbeiten. Sie informieren auch darüber, was geheimnisvoll anmutende Baummarkierungen zu bedeuten haben.

 Information für mehr Sicherheit im Wald: Wer wie Irene Weil (links) und Marianne Koltes gern wandert, kommt schon mal an einer Waldbaustelle vorbei, an der Forstleute wie Herbert Steuer, Gangolf Schmitt und Georg Haupert (von links) über die Baumfällarbeiten informieren.

Information für mehr Sicherheit im Wald: Wer wie Irene Weil (links) und Marianne Koltes gern wandert, kommt schon mal an einer Waldbaustelle vorbei, an der Forstleute wie Herbert Steuer, Gangolf Schmitt und Georg Haupert (von links) über die Baumfällarbeiten informieren.

Foto: Herbert Thormeyer/HERBERT THORMEYER

Irene Weil und Marianne Koltes gehen leidenschaftlich gerne in den Wald, um sich beim Wandern zu erholen. Doch was ist das? Eines Tages stoppt ein riesiges Banner mit dem Portrait eines Forstmannes die beiden.

Im Herbst und Winter ist Hochsaison bei der Waldarbeit. Bislang hörte man in der Ferne eine Kettensäge und ein kleines Dreiecksschild hat darauf aufmerksam gemacht, dass hier eine Gefahrenzone beginnt. Der Landesforsten genannte Landesbetrieb, der den Wald, der sich im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz befindet,  verwaltet, will jetzt mit den Bannern besser informieren. Gerhard Reinert, technischer Produktionsleiter beim Forstamt Saarburg, erklärt das Vorbild: „An der Autobahn wird auf riesigen Bauschildern ja auch über die Arbeiten informiert und um Verständnis gebeten.“

Irene Weil sagt: „Ich finde dieses Transparent gut, auch, weil man hier von dem Bild eines Forstwirts direkt angesprochen wird.“ Die angetroffenen Forstwirte erklären gerne, warum gerade hier Holz geerntet wird und wann der Wanderweg wieder gefahrlos genutzt werden kann.“ Bis dahin kann der Aufenthalt im Gefahrenbereich lebensgefährlich sein“, sagt Reinert. Denn immer wieder könnten ja Äste beim Baumfällen hängen bleiben und später auf die Wanderer fallen. Erst wenn der Weg frei sei, könne auch nichts mehr passieren. Reinert warnt: „Zum Glück ist noch nichts passiert. Aber es kommt immer wieder vor, dass sich Leute in die Waldbaustelle verirren, auch mit Hund.“
Dieser Tage haben alle 45 Forstämter und Forstunternehmer im Land Rheinland-Pfalz die Transparente und Hinweistafeln erhalten und müssen sie ab sofort vor Aufnahme der Arbeiten aufstellen. Entwickelt wurden sie von Komma, der Kommunikationsabteilung von Landesforsten in Neupfalz im Soon­wald. Sie enthalten auch Umleitungsempfehlungen. Auf Alternativrouten entdeckt der eine oder andere Wanderer vielleicht ganz neue Seiten seines gewohnten Waldreviers. Nicht nur mehr Sicherheit soll mit der neuen Offensive erreicht werden.

Reinert: „Die Menschen erfahren zusätzlich auf einer Infotafel auch mehr darüber, wie die Holz­ernte funktioniert und warum die Verkehrssicherungspflicht so wichtig ist.“ Auf der Tafel werden die am häufigsten gestellten Fragen zur Waldpflege, Dauer der Wegesperrung, Holzverwendung und Nachhaltigkeit beantwortet. Demnach ist es wichtigstes Ziel der Waldpflege, artenreiche und stabile Zukunftswälder für die künftigen Generationen zu erhalten. Dazu werden wohldosiert einzelne Bäume entnommen. Der verbleibende Baumbestand hat dann mehr Raum für seine Entwicklung und es gibt Platz für neue „Baumkinder“.
„Wir lösen auf den Infotafeln auch das Rätsel um die geheimnisvollen Baummarkierungen“, sagt Reinert schmunzelnd. Die Markierungen sind gewissermaßen ein Geheimcode, mit dem sich die Forstleute verständigen. Er umfasst um die zehn Zeichen. Zwei Beispiele: Eine große weiße Welle steht für „Das ist ein Totholzbaum, der unbedingt im Wald bleiben muss, weil er für die Natur, sprich Tiere als Nahrungsquelle oder Nistplatz dient.“ Schräge, farbige Farbmarkierungen zeigen Erntebäume an, die Geld bringen.

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