Waldracher werden um ihr Rathaus beneidet

WALDRACH. Das neue Rathaus Waldrach wird mit seiner einzigartigen Bauweise und Ausführung als einziges Objekt aus Rheinland-Pfalz beim Architektenwettbewerb auf Bundesebene teilnehmen.

Allein diese Zulassung zum Bundeswettbewerb ist eine Auszeichnung für die Architektengemeinschaft aus dem Ruwertal. Für die Planung und Ausführung zeichneten Iris Willems (Kasel) und das Büro Stein und Hemmes, für die Gebäudetechnik Udo Strittmatter von der Osburger Firma Invertec und für die Innenarchitektur Marianne Rummel aus Mertesdorf verantwortlich. Für die Präsentation des Rathauses auf Bundesebene gab es ein einstimmiges Votum auf Landesebene. Iris Willems: "14 unserer Kollegen aus anderen Architekturkammern sprachen sich für unsere Arbeit in Waldrach aus und stimmten für die Darstellung auf Bundesebene." Der Bundeswettbewerb wird in diesem Jahr erstmalig durchgeführt. Deshalb ist zur Zeit auch noch nicht klar, an welchem Termin über die Bundessieger entschieden wird. Ein anderes wichtiges Datum, bei dem auch das Rathaus im Vordergrund stehen wird, gehört unter den Architekten bereits zur Tradition. Am 24. und 25. Juni wird zum "Tag der Architektur 2006" eingeladen. Bei dieser Veranstaltung stehen dem Publikum ausgewiesene Werke zeitgenössischer Architektur aus den Bereichen Hochbau, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung offen. An diesen Tagen wird auch das Rathaus in Waldrach geöffnet sein. Interessierte Besucher haben dann Gelegenheit, mit den Architekten und dem Hausherren sowie den Mitarbeitern der Verbandsgemeinde über das Gebäude und seine Technik zu sprechen. Bürgermeister Bernhard Busch: "Über ein ansprechendes Rahmenprogramm werden wir nachdenken." Waldrach ist zwar keine Stadt, doch der Ort wird sich ebenfalls dem diesjährigen Motto "Stadt als Bühne - Die Renaissance des öffentlichen Raums" der deutschlandweiten Aktion anschließen. Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass Architektur in Deutschland so populär ist wie nie zuvor. Der Tag der Architektur lockte vergangenes Jahr fast 11 000 Besucher zu 1686 Objekten in 714 Orte. Eines dieser Objekte wird in diesem Jahr das neue Rathaus in Waldrach sein. Bürgermeister Busch freut sich darauf, mit den Architekten den Besuchern "den tollen Bau" zeigen zu können. Stolz erzählt er von den "neidvollen Anrufen" der Kollegen, die ihn um das schöne Rathaus beneideten. In einer Kurzfassung sagt Architektin Iris Willems, warum das Rathaus beim Bundeswettbewerb Chancen hat: "Der Gebäudekomplex wurde zu Gunsten der dörflichen Umgebung in drei separate Baukörper aufgeteilt. Er staffelt sich dem natürlichen Geländeverlauf folgend vom teilunterkellerten Sitzungssaal über einen zweigeschossigen bis hin zu einem dreigeschossigen Baukörper. Die einzelnen Komponenten wurden durch Glasfugen getrennt. Die unterschiedliche Nutzung spiegelt sich in der Materialwahl wider. So erhielt zum Beispiel der Verwaltungstrakt eine großformatige Holzverkleidung."

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