Wallfahrt durchs Ordinarium

SCHWEICH. (ka) "Geistliche Chor- und Orchestermusik zum Neuen Jahr" erklang in der nahezu überfüllten Pfarrkirche St. Martin. Rund 130 Mitwirkende, Sänger und Instrumentalisten intonierten unter der Gesamtleitung von Musikdirektor und Dekanatskantor Johannes Klar Messkompositionen verschiedener Stilepochen.

Bei den Liebhabern geistlicher Chor- und Orchestermusik erfreut sich das traditionell im Januar stattfindende Konzert doppelter Wertschätzung. Zum einen ist es der stets mit Ungeduld erwartete musikalische Startschuss ins neue Jahr, zum anderen finaler Höhepunkt des alljährlichen, inzwischen zum kulturellen Markenzeichen der Pfarrei St. Martin avancierten Zyklus "Geistliche Musiken". Dessen geistiger Vater, Musikdirektor Johannes Klar, hatte wieder einmal nicht nur als Dirigent, sondern auch als Organisator Beeindruckendes geleistet. In nur kurzer Zeit war es ihm gelungen, die bei einem Konzert "Geistlicher Musiken" bisher wohl größte Chorgemeinschaft, die aus vielen Einzelgruppen besteht, zu einem harmonisch-kraftvollen, auf hohem Niveau agierenden Klangkörper zu formen. Klar selbst bezeichnete das Zusammenwirken der zahlreichen individuellen Ensembles und Chöre, allen voran des Koblenzer Schöneck Ensembles, der Ensembles der Pfarrgemeinde St. Martin, des Kirchenchores St. Laurentius Longuich sowie zahlreicher Gastsänger aus der Region als "konzertierte Aktion im wahrsten Sinne des Wortes". Dabei war dem Musikdirektor freilich auch Hilfe von höherer Warte gewiss, saß doch wie stets bei diesem Anlass sein langjähriger Freund Professor Wolfgang Seifen auf der Empore und setzte mit virtuosem Orgelspiel nicht nur Glanzpunkte der Improvisation, sondern auch weitgehender Harmonie und Perfektion im Zusammenspiel zwischen Orgel, Chören und Instrumentalisten. Hohes Lob gebührt auch den Vokalsolisten Katja Ghahremanpour (Sopran), Manuela Kopp (Alt), Tenor Thomas Siessegger und Gerd Elsen (Bass) - alle Sänger von nationalem und internationalem Renommee. Das musikalisch Gebotene war laut Peter Reinwald eine "Wallfahrt durchs Ordinarium": Kyrie von Caldera, Gloria und Credo von Mozart und Schubert, Sanctus von Anton Dvorak und Agnus Dei von Louis Vierne.Stürmischer Schlussapplaus

Zum Abschluss erklang die erste Symphonie von Alexandre Guilmant für Orgel, Chor, Solisten und Orchester in der Fassung von Wolfgang Seifen. Nach stürmischem Schlussapplaus waren sich die Konzertbesucher einig: "Ein Musikerlebnis von seltener Faszination. Herrlicher hätten die Musik, ausgesuchter die Kompositionen und hochkarätiger die Interpreten kaum sein können."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort