Walzen ebnen den letzten Abschnitt

Die letzte Etappe beim Bau des Ruwer-Hochwald-Radwegs ist gestartet. Nach dem Ende der Brutzeit mehrerer schützenswerter Vogelarten laufen seit einigen Tagen die Arbeiten zwischen Zerf und Mandern. Die offizielle Eröffnung der 48 Kilometer-Strecke zwischen Hermeskeil und Trier ist für Frühjahr 2009 vorgesehen.

 Eine Walze ebnet den Weg: Zwischen Mandern und Zerf haben die Arbeiten für die letzte Etappe beim Bau des Ruwer-Hochwald-Radwegs begonnen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Eine Walze ebnet den Weg: Zwischen Mandern und Zerf haben die Arbeiten für die letzte Etappe beim Bau des Ruwer-Hochwald-Radwegs begonnen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Waldrach/Hermeskeil. 14 Kilometer fehlen noch, dann ist das Ziel, der Lückenschluss in Zerf, erreicht. Seit 2005 entsteht auf der früheren Trasse der Hochwaldbahn der Ruwer-Hochwald-Radweg. Gebaut wird von zwei Seiten. Fertig sind die Abschnitte zwischen Trier-Ruwer und Hinzenburger Mühle sowie von Hermeskeil nach Niederkell. Vor einigen Tagen haben auch die Bauarbeiten auf dem noch offenen Zwischenstück begonnen. Zwischen Zerf und der Kläranlage Mandern ebnen Walzen den Untergrund auf einem Wirtschaftsweg. Auf diesem 3,5 Kilometer langen Teilabschnitt verlässt der Radweg die alte Bahnlinie, weil diese ein sogenanntes FFH-Gebiet durchschneidet.

Naturschutz-Auflagen haben auch dazu geführt, dass die Bauarbeiten erst nach dem 15. Juli starten konnten. Bis zu diesem Termin musste auf die Brutzeit schützenswerter Vogelarten Rücksicht genommen werden, die entlang des Radwegs beheimatet sind.

"Wir werden die Arbeiten in diesem Bereich mit höchster Priorität vorantreiben", betont Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier. Die Alternativroute führt über Parzellen im Besitz der Gehöferschaft Schillingen. Es sei zugesichert worden, dass die Ende September beginnende Hirschbrunft respektiert werde. "Es ist vorgesehen, dass bis dahin die Tragschicht eingebaut ist", so Bartnick. Zwar geht der LBM davon aus, dass bis Ende 2008 auch das fehlende 14-Kilometer-Stück asphaltiert und somit der Radweg durchgängig befahrbar ist. Wichtig ist Bartnick aber der Hinweis, "dass der Radweg erst nach der kompletten Fertigstellung, wenn auch die Geländer installiert sind, genutzt werden darf. Das wird wohl erst im Frühjahr 2009 der Fall sein". Sprich: Wer schon vorher eine Testfahrt unternimmt, macht das auf eigene Gefahr.

Für die Radwegbauer gibt es aber noch zwei neuralgische Stellen. Weiterhin unklar ist, ob in Kell die Radwegbrücke über die L 143 kommt. Zuletzt hatten Keller Kommunalpolitiker einen Besuch von Verkehrsminister Hendrik Hering genutzt, um diesem eine "abgespeckte Version" für das Bauwerk mit einer Länge von nur noch 15 statt 30 Metern vorzustellen (der TV berichtete).

Der Kreis Trier-Saarburg, der für die Ausbaugemeinschaft des Radwegs (Mitglieder: Stadt Hermeskeil und Trier, Ortsgemeinde Reinsfeld, VG Kell und Ruwer) die koordinierende Funktion übernimmt, hat sich laut Pressesprecherin Martina Bosch inzwischen schriftlich nach Mainz gewandt. Das Ministerium solle nun prüfen, ob eine finanzielle Beteiligung des Landes am Bau der Brücken-Widerlager möglich ist. "Die Antwort steht aber noch aus", sagt Bosch.

Festzustehen scheint hingegen, dass in Hermeskeil Radfahrer nicht mehr lange die viel befahrene B 52 überqueren müssen, um zum Endpunkt am Bahnhof zu gelangen. Der Radweg soll künftig über die Bahnbrücke über die B52 geführt werden, die dafür auf der Seite zur Stadt hin verbreitert wird. Mit der dafür nötigen Zustimmung der DB Netz AG "rechnen wir in den nächsten Wochen", so Bartnick. Danach können die Ausschreibung und der Beginn der Arbeiten erfolgen.

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