Tawern-Fellerich. "Es ist die größte Herausforderung meines Lebens", sagt Uta Michel aus Tawern-Fellerich zu ihrem Entschluss, den Kilimandscharo zu besteigen. Die Anstrengung ist kein Selbstzweck. Die 52-jährige alleinerziehende Mutter zweier erwachsener Töchter will so Geld für Kinder in Tansania sammeln. Die Aktion funktioniert ähnlich wie bei Spendenläufen an Schulen. Mit dem gesammelten Geld unterstützt die Tawernerin den SOS-Kinderdorf-Verein. Ihr selbst gesetztes Ziel von 3000 Euro Spendengeld habe sie schon übertroffen, erzählt Michel freudig. 3500 Euro sind schon auf dem Spendenkonto eingegangen. Es sei aber natürlich noch Platz für mehr.
Die Luxemburger Zentrale der SOS-Kinderdörfer, mit der die Eventmanagerin auch beruflich zu tun hat, organisiert die Kilimandscharo Challenge zum zweiten Mal. "Ich kenne zwei Leute, die im vergangenen Jahr mitgemacht haben. Die sind mental anders zurückgekommen, als sie abgefahren sind", sagt Michel. 2013 haben die 25 Teilnehmer 140 000 Euro für die Schule und das Kinderdorf Arusha gesammelt.
Dieses Jahr fliegt Uta Michel mit 22 weiteren Teilnehmern am heutigen Donnerstag, 6. März, nach Tansania, um die Kinder in Arusha persönlich kennenzulernen. Am 8. März beginnt der Aufstieg zum Kilimandscharo, den die Tawernerin bisher nur aus Filmen und von Fotos kennt. "Ab 4000 Metern Höhe muss man entscheiden, ob man es bis zum Gipfel schafft, der 5895 Meter hoch ist", sagt Michel. Die Gruppe wird nicht nur von Einheimischen begleitet, sondern steht auch unter ärztlicher Beobachtung, denn die dünne Luft kann schnell das Aus bedeuten. Die Lufttemperatur sinkt beim Aufstieg von 30 Grad plus im Tal bis auf minus 15 Grad ganz oben.
Die sportliche Tawernerin trainiert für diese Anstrengung unter anderem mit Nordic-Walking und der Kampfsportart Tae-Bo. Vor dem Abflug gibt es eine Untersuchung beim Arzt und die nötigen Impfungen. Die Reisekosten von 3200 Euro bringt die Eventmanagerin selbst auf: "Dafür habe ich Sponsoren gefunden."
Abenteuerlustig war Uta Michel schon früher: "Ich bin in den 1980er Jahren mal mit dem Auto allein nach Ägypten gefahren." Jetzt will sie wissen, ob sie am fünften Tag des Aufstiegs im Schnee des Kilimandscharo die grandioseste Aussicht Afrikas genießen kann. "Da geht die Gruppe am Vorabend um 23 Uhr schon los, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang oben zu sein", erklärt sie den "Zieleinlauf". "Wenn nur einem Kind geholfen wird, ist es die Anstrengung wert", schildert die Tawernerin ihre Motivation, die auch schon beim Hilfsverein Kleine Pyramide in Trier im Vorstand tätig war, denn: "Von nichts kommt nichts."
76 Prozent schaffen den Aufstieg zum Uhururu-Peak. Uta Michel will unbedingt dabei sein, oben auf dem "Berg des bösen Geistes", was Kilimandscharo übersetzt heißt.Extra

1949 gründete Hermann Gmeiner das erste SOS-Kinderdorf in Österreich. Heute ist die Hilfsorganisation für Kinder in 133 Ländern der Erde mit 129 Einrichtungen aktiv. Mit den Spenden werden nicht nur die Kinderdörfer, sondern auch Schulen und medizinische Zentren betrieben. Auskunft, auch über das Spendenaufkommen und dessen Verwendung im In- und Ausland, erteilt der Verein im Internet unter www.sos-kinderdorf.de Uta Michel informiert unter http://kilimanjarochallenge2014.alvarum.net/utamichel. Über diese Seite kann auch gespendet werden. Ein weiteres Spendenkonto ist SOS Villages d\\'Enfants Monde, Kennwort Kilimanjaro - Uta Michel, IBAN LU65 1111 0050 0053 0000, BIC: CCPLLULL. doth