Was bringt Schwung in die Stadt?

Ein Test, dem Wochenmarkt frischen Wind zu verleihen, der Versuch, der Leerstands-Problematik in der Stadt zu begegnen und die Forderung, die Fußgängerzone attraktiver zu gestalten - das sind in nächster Zeit die wichtigsten Handlungsfelder, die der Hermeskeiler Gewerbeverband (HGV) in Zusammenarbeit mit Stadt und Tourist-Info anpacken will.

Hermeskeil. Wie kommt wieder mehr Leben in die Innenstadt? Über diese Frage zerbrechen sich bekanntlich nicht erst seit gestern die Leistungsträger in Hermeskeil den Kopf. Dabei war es bekanntlich vor allem der HGV, der seit dem Abzug von Hela nach Abtei die Situation im Zentrum oft lautstark beklagt hatte. Inzwischen sieht aber auch der organisierte Einzelhandel wieder mehr Grund zum Optimismus. Für HGV-Sprecherin Angelika Kohlhaas hat die seit November aktive Stadtmarketing-Assistentin Jutta Straubinger daran einen großen Anteil: "Im Herbst 2006, als der HGV kurz vor der Auflösung stand, gab es nicht viel Licht am Himmel. Wenn man diese Ausgangsposition bedenkt, haben wir dank Frau Straubinger in kurzer Zeit viel bewegt." Nicht zuletzt macht Kohlhaas die positive Entwicklung des HGV an der Steigerung der Mitgliederzahlen von 70 auf 89 fest. Zudem hat sich aus ihrer Sicht das Verhältnis zur Stadt deutlich gebessert. "Es ist nicht mehr so sehr ein Gegeneinander, sondern es gibt deutliche Signale, dass wir eine enge Zusammenarbeit hinbekommen". Sie sei optimistisch, dass der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt nächste Woche endgültig die im Etat 2007 eingestellte Summe von 10 000 Euro freigibt, mit der der HGV unter anderem bei der Bezahlung von Straubinger unterstützt werden soll. Die Marketing-Assistentin selbst sieht eine ihrer wichtigsten Aufgaben darin, "Netzwerke zu schaffen", um die Kräfte der entscheidenden Akteure in der Stadt zu bündeln. Sehr eng kooperiert Straubinger schon jetzt mit der Tourist-Info, mit dessen Leiter Herbert Schindler sie sich ein Büro teilt.Für die nahe Zukunft sieht der HGV drei wichtige Handlungsfelder. Zum einen ist da der Wunsch nach einer attraktiveren Gestaltung der Fußgängerzone: "Unsere Erwartungshaltung ist schon, dass dort bald etwas passiert", sagt Straubinger. Die HGV-Mitglieder treffen sich deshalb am 28. Juni, um Vorschläge und Ideen zu sammeln. Daraus soll ein eigenes Konzept entwickelt werden, dass der HGV dem Stadtrat vorlegen will. Auch aus touristischer Sicht sei es begrüßenswert, so Schindler, "wenn der HGV zusammen mit der Stadt den Versuch unternimmt, aus dem Zentrum eine attraktive Wohnstube zu machen".Nahziel: neue Wege bei Wochenmarkt

Ein großes Problem bleiben zudem die vielen leer stehenden Geschäfte in der Stadt. "Die gilt es zu füllen", sagt Straubinger. Eine vorrangige Aufgabe sieht die Marketing-Assistentin zunächst darin, "überhaupt erst mal ein Leerständeverzeichnis zu erstellen und einen Überblick über die Größe der Flächen und die Besitzer zu bekommen". Danach kann sich der HGV eine Bürgerbefragung vorstellen, mit der ausgelotet werden soll, welche Branchen aus Sicht der Hermeskeiler in der Stadt fehlen. "Für die aktive Vermarktung der Leerstände ist es sicher ein ganz starkes Argument, wenn wir Gewerbetreibenden aufzeigen können, dass sie hier in Hermeskeil eine Nische besetzen können", glaubt Straubinger.Zumindest testweise sollen als Nahziel schließlich beim Wochenmarkt neue Wege beschritten werden. Er findet zurzeit dienstags- und donnerstagsvormittags statt. "Wir wollen da weg von der Routine und hin zum Erlebnis für die ganze Familie", sagt Schindler. Im Juli, August und September ist deshalb geplant, dass der Markt an jedem ersten Donnerstag im Monat in die frühen Abendstunden zwischen 16 und 20 Uhr verlegt wird. "Flankierend dazu sollen auch die Geschäfte länger geöffnet haben und die Gastronomie in der Stadt eingebunden werden", skizziert Straubinger die gemeinsame Idee von HGV und Tourist-Info.

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