Was der Gemeinderat plant 20 neue Bauplätze für Kell am See und eine ungewöhnliche Werbe-Idee

Kell am See · In Kell am See gibt es so gut wie keine freien Grundstücke mehr im Baugebiet. Das will der Gemeinderat möglichst bald ändern. Einen neuen Mobilfunkmast am Stausee würde der Ortsbürgermeister gerne auf kreative Weise nutzen.

 Der Hochwaldort Kell am See soll noch ein wenig weiter in Richtung Stausee wachsen – hier eine Luftbild-Aufnahme von Ende 2018. Der Gemeinderat plant demnächst die Erschließung von 20 neuen Baugrundstücken An der Fischerei.

Der Hochwaldort Kell am See soll noch ein wenig weiter in Richtung Stausee wachsen – hier eine Luftbild-Aufnahme von Ende 2018. Der Gemeinderat plant demnächst die Erschließung von 20 neuen Baugrundstücken An der Fischerei.

Foto: Portaflug

Es liegt inzwischen schon mehr als zehn Jahre zurück, dass die Gemeinde Kell in Richtung Stausee-Ufer den ersten Abschnitt ihres Baugebiets An der Fischerei erschlossen hat. Mittlerweile ist dort laut Ortsbürgermeister Markus Lehnen nur noch ein gemeindeeigener Bauplatz verfügbar – deshalb soll nun nachgelegt werden.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig in seiner jüngsten Sitzung, den zweiten Bauabschnitt mit rund 20 neuen Baugrundstücken in Angriff zu nehmen. Dabei soll die Seestraße verlängert und eine neue Seitenstraße angelegt werden. Im Haushaltsplan für 2020 sind 60 000 Euro für die Planung vorgesehen und genehmigt. Vor der Beauftragung eines Ingenieurbüros sollen jedoch die rechtlichen Voraussetzungen für die Erschließung mit den Experten der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg-Kell und den Werken nochmals geprüft werden. Johannes Reitz (CDU) erinnerte an frühere Widerstände gegen die erste Erschließung des Baugebiets 2009 mit mehr als 40 Bauplätzen und einem Quadratmeterpreis von 85 Euro: „Das Ziel war damals, den Ort in Richtung See zu entwickeln – der Erfolg gibt uns jetzt Recht.“ Zuvor habe die Gemeinde mehr als zehn Jahre lang keine eigenen Bauplätze anbieten können. Die 85 Euro werde man beim zweiten Abschnitt allerdings nicht mehr gewährleisten können, sagte Reitz.

Beauftragt hat der Rat zudem den Deutschen Wetterdienst, Abteilung Klima- und Umweltberatung, mit einer Beurteilung der Luftqualität im Dorf. Kell am See ist staatlich anerkannter heilklimatischer Luftkurort und muss laut Ortsbürgermeister Markus Lehnen in regelmäßigen Abständen nachweisen, dass der Ort dieses „Prädikat“ nach wie vor verdiene. Nach 2013 stehe die nächste Begutachtung 2023 bevor. Dazu soll der Wetterdienst für ein Honorar von rund 1540 Euro die Luftqualität vor Ort vorbeurteilen, die laut dem Ortschef „schon vergleichbar ist mit Gegenden wie Garmisch-Partenkirchen in den bayerischen Alpen“. Der erste Beigeordnete Alois Reichert erklärt, die Investition sei gut angelegt: „Aber wir sollten dann auch das Thema Luftkurort wieder stärker bei unserer touristischen Werbung in den Vordergrund stellen.“

Eine ungewöhnliche Idee äußerte der Ortschef im Zusammenhang mit einem neuen Mobilfunksendemast, der in der Nähe des Stausees errichtet worden sei und künftig die gesamte Ortslage und den Ferienpark Landal mit mobilem Netz versorgen werde. Die eigentliche Sendeanlage sei noch nicht installiert, sagte Lehnen. Er habe gegenüber der Firma den Vorschlag gemacht, den Mast mit einem Schriftzug mit dem Namen der Ortsgemeinde zu versehen. „Das wäre dort oben weithin sichtbar. Wenn es kostenmäßig und genehmigungstechnisch machbar ist, wäre das ein kleines Highlight.“ Der Rat stimmte zu, die Umsetzung prüfen zu lassen.

Lehnen informierte außerdem über den Stand der Arbeiten für das Seniorenwohnprojekt des Deutschen Roten Kreuzes. Der DRK-Landesverband plant in der Ortsmitte nahe der Kirche für etwa vier Millionen Euro 20 altersgerechte Wohnungen und eine Tagespflege. Der dafür nötige Abriss des alten Pfarrhauses sei erfolgreich abgeschlossen, sagte der Ortschef. Das Material, was noch an der Baustelle lagere, verbleibe dort, bis die Hochbaufirma mit ihren Arbeiten beginne. Denn diese sei für das Verfüllen des Materials zuständig. Die Aufträge seien bereits vergeben: „Wir würden damit gern noch in diesem Jahr beginnen.“

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