Was lange währt ...

Manche Dinge brauchen ihre Zeit - beispielsweise die Erschließung des Baugebiets "Esinger Weg" im Palzemer Ortsteil Helfant. Bereits in den 1990er-Jahren hatte die Gemeinde in dem Gebiet zehn Grundstücke baureif gemacht und eine Zufahrt herstellen lassen. Nun steht der Endausbau bevor.

 Über zehn Jahre nach Erschließungsbeginn will die Gemeinde Palzem den Endausbau des Mühlenwegs im Ortsteil Helfant angehen. TV-Foto: Hermann Pütz

Über zehn Jahre nach Erschließungsbeginn will die Gemeinde Palzem den Endausbau des Mühlenwegs im Ortsteil Helfant angehen. TV-Foto: Hermann Pütz

Palzem. Es ist eine verhältnismäßig ruhige Ecke, in der die Anwohner des "Mühlenwegs" in Helfant leben. War diese Ruhe mitverantwortlich dafür, dass die Gemeinde die in den 1990er-Jahren als Baugebiet "Esinger Weg" erschlossene Wohngegend etwas aus den Augen verloren hatte?

Fest steht: Mehr als zehn Jahre nach Beginn der Erschließung, in deren Verlauf zehn Grundstücke baureif gemacht wurden, befindet sich der Mühlenweg noch immer im Stadium des Vorstufenausbaus. Die Fertigstellung der Straße sei immer wieder aufgeschoben worden, berichtet Ortsbürgermeister Florian Wagner.

Zu wenig Gedanken über die Entwässerung gemacht



Nachdem die provisorische Fahrbahndecke inzwischen damit begonnen hat, sich in ihre Bestandteile aufzulösen, will die Gemeinde nun den Endausbau angehen. Druck von den Anwohnern habe es in diesem Zusammenhang aber nicht gegeben, beteuert Wagner. Stattdessen kritisiert der Orts-Chef, den die Palzemer bei den jüngsten Kommunalwahlen zum dritten Mal in das höchste Amt im Dorf wählten, die Vorgehensweise früherer Gemeinderäte: "Vor Jahren wollte man nur schnell Bauland schaffen, das aber nicht viel kosten sollte." So habe man sich beispielsweise beim Mühlenweg kaum Gedanken um die Straßenentwässerung gemacht. "Zudem wurden die Telefonkabel dort nicht in den Boden, sondern oberirdisch verlegt. Wenn wir die Kabel nun unter die Erde legen wollen, beteiligt sich die Telekom nicht mehr finanziell", sagt Wagner. Wie hoch die Kosten für die notwendigen zusätzlichen Arbeiten beziehungsweise für den gesamten Endausbau sind, die von den Anwohnern getragen werden müssen, ist noch offen. Erst kürzlich beschloss der Gemeinderat, ein Ingenieurbüro mit der Ausbauplanung zu beauftragen.

Derweil hat die Nachfrage nach Baugrundstücken in Palzem laut Wagner wieder etwas zugenommen, nachdem sie in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen war. Die Gemeinde strebe an, auch künftig "in moderatem Umfang" Bauland zu erschließen - nicht zuletzt wegen der Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen. Bereits in den vergangenen Jahren hatte die Gemeinde in den Ortsteilen Wehr, Kreuzweiler, Helfant, Dilmar und Esingen zusammen mehr als 50 Baugrundstücke erschlossen, die zum Großteil von Berufspendlern, die in Luxemburg arbeiten, erworben wurden.

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