Interview Viktorianischer Weihnachtsmarkt in Saarburg: Besucher kommen aus ganz Europa

Was sind die Höhepunkte in diesem Jahr? Anette Barth, Geschäftsführerin der Kulturgießerei, beantwortet Fragen rund um den Viktorianischen Weihnachtsmarkt.

 Anette Barth, Geschäftsführerin der Glockengießerei.

Anette Barth, Geschäftsführerin der Glockengießerei.

Foto: TV/Friedemann Vetter

Der Viktorianische Weihnachtsmarkt bei Besuchern äußerst beliebt. Das Team der Kulturgießerei hat dabei sein Angebot stetig verbessert. TV-Redakteurin Marion Maier sprach mit der Geschäftsführerin der Kulturgießerei, Anette Barth, über das Programm.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Viktorianischen Weihnachtsmarkt in der Kulturgießerei zu veranstalten?

Anette Barth: 2013 fragte mich Barbara Becker von der Veranstaltungsagentur Ars et Cultura aus Perl, ob wir Interesse hätten, gemeinsam einen viktorianischen Weihnachtsmarkt in der ehemaligen Glockengießerei Mabilon zu organisieren.

Die Idee fanden wir klasse, da unser Ambiente einfach perfekt passt. Barbara Becker und ich haben zuvor schon bei der Organisation des Sagenhaften Saarweinfestes sehr gut zusammen gearbeitet. Diese Jahr findet der Weihnachtsmarkt zum sechsten Mal statt.

Wie hat sich denn der Markt in Saarburg seit dem entwickelt?

Barth: Barbara Becker schafft es jedes Jahr aufs Neue interessante Aussteller zu gewinnen, die aus der viktorianischen Szene oder aus der Steampunk-Szene kommen. Die Mitwirkenden aber auch die vielen Besucher, inzwischen aus ganz Europa, sind sehr authentisch gekleidet und das versetzt unsere Kulturgießerei tatsächlich in diese Zeit zurück.

Im Laufe der Jahre konnten wir das Rahmenprogramm erweitern, zum Beispiel um den „Victorian Award“ und den „Steam Award“. Da werden die schönsten Kostüme prämiert. Das Team der Kulturgießerei hat sein Angebot stetig verbessert und bietet inzwischen mit der Bell Bakery und vielem mehr die passenden, britischen Köstlichkeiten und ein festlich geschmücktes Ambiente.

Besonders schön ist, dass an diesem Wochenende viele ehrenamtlich helfen, darunter auch alle 30 Mitarbeiter der Kulturgießerei. Ohne diesen Einsatz wäre solch ein Wochenende nicht machbar, weder finanziell noch personell.

Was ist in diesem Jahr Besonderes geplant?

Barth: In diesem Jahr sind neue Aussteller dabei, so zum Beispiel eine historische Druckerei. Wieder im Rahmenprogramm vertreten ist die Band Last Order mit einem Folk-Konzert am Samstagabend und Dr. Marrax, der Zauberer, mit einer Matinée am Sonntag. Ihn sollte man sich keinesfalls entgehen lassen, denn in Saarburg wird er zum letzten Mal seine Zauberkünste zeigen bevor er sich in den Ruhestand verabschiedet.

Was war im Viktorianischen Zeitalter in Saarburg los?

Barth: Tja, da bräuchten wir wohl eine Zeitmaschine, um das wirklich beschreiben zu können. Historischen Quellen zufolge expandierte die Stadt in dieser Zeit. Als Amtsort mit Marktfunktion, einem blühenden Handwerk, Fischerei, Schifffahrt, Handel, Gerbereien – um nur einige zu nennen – müssen wir uns eine sehr lebendige Zeit vorstellen, in der natürlich auch der Weinbau ebenso wie die Glockengießerei bereits eine große Rolle spielten.

Ein für die städtische Gesellschaft sicherlich ebenso einschneidendes Ereignis wie der Brand des Saarburger Verwaltungsgebäudes in diesem Jahr war der Verlust des Saarburger Rathauses (angrenzend an die ehemalige kurfürstliche Mühle, heute Amüseum) durch einen Brand im Jahr 1900.

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