Wasserbrausen und Kampfgetümmel

Reinsfeld · Der begeisterte Applaus des Pu blikums ist für die Musiker des Musikvereins Lyra Reinsfeld der schönste Lohn für ihr "Besonderes Konzert" - so das Motto - gewesen. Sie nahmen es mit auf eine Reise, deren Stationen sie den Tiefen ihrer Notenschränke entlockt hatten.

Reinsfeld. Mit einer "Wildwasser-Floßfahrt" und einer anspruchsvollen Hommage an den Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer hat der Musikverein Lyra Reinsfeld sein Publikum beeindruckt. Eingestimmt hatte er mit dem mitreißenden "Florentiner Marsch", auf den ebenfalls noch im ersten Teil des Programms der Musical-Leckerbissen "Elisabeth" folgte. Das musikalische Porträt der österreichischen Kaiserin Sissi und das anschließende Wildwasserbrausen waren gespickt mit Einsätzen der Schlag- und Effektinstrumente. Sophia Scherer und Mathias Dixius hatten reichlich Gelegenheit, ihr Talent zu beweisen. Ebenso wie Maxi Keuper (Klarinette), Laura Keil (Trompete) und Evelyn Bonert (Euphonium), die ihr Debüt im 45-köpfigen Orchester gaben.
Auftritt 14 Tage später als üblich


Zuhörerin Hedwig Bungert aus Grimburg war beeindruckt. Die präsentierten Stücke seien einfach wunderbar: "Ich hab\' das Wasser eben richtig rauschen gehört." Und bei "Tirol 1809" habe sie entsprechend Kampfgeräusche vernommen. Das dreiteilige Hofer-Stück klang auch bei dem Reinsfelder Peter Großmann noch bis in die Pause nach. Der wechselnde Einsatz unterschiedlicher Instrumente sei wirklich klasse gewesen, sagte der Vater und Großvater dreier aktiver Musiker. Mit dem "Graf-Zeppelin-Marsch" sowie von den vom stürmisch applaudierenden Publikum eingeforderten zwei Zu gaben endete der offizielle Teil des Abends.
Dass das Konzert mit rund 300 Besuchern etwas schwächer als sonst besucht war, lag laut Adalbert Ott, seit 2011 Vorsitzender, am Ausweichtermin: Der Verein trat 14 Tage später als üblich auf. Dadurch kollidierte der Termin mit dem des Jahreskonzerts in Schillingen, so dass treue Besucher aus diesem Hochwaldort fehlten. Laut Ott gibt es im Verein eine "gesunde Altersstruktur". Im Schnitt seien die Aktiven um die 40 Jahre alt.
Zum Motto des Abends, durch den Sandra Eiden führte, erklärte er, warum es "das besondere Konzert" laute: Das Programm sei dieses Mal nämlich nicht von Dirigent Martin Hahmann zusammengestellt worden, sondern von den Musikern selbst. Aus rund 20 im Notenfundus entdeckten "Schmankerln" hätten sie ihre Favoriten ausgewählt. Das Resultat sei ein Hitparaden-Mix ihrer Lieblingsstücke älterer und neuerer, konzertanter und leichter Unterhaltung. Als Gäste begrüßte Ott Ehrendirigent Alfred Noll sowie die Ehrenmitglieder Hermann Stüber und Hermann Müller, Gerhard Müller und Reinhold Wahlen. Emil Haller war gesundheitlich verhindert.

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