Wasserliescher wollen Kunstrasenplatz

Wasserliesch · Der Ortsgemeinderat Wasserliesch setzt sich für den Umbau des Sportplatzes zu einem ganzjährig nutzbaren Kunstrasenplatz ein. Der SV Wasserliesch begrüßt das. Der Weg zu einem neuen Sportplatz ist jedoch noch weit.

Wasserliesch. Der Sportverein (SV) Viktoria Wasserliesch/Oberbillig hätte gerne einen Kunstrasenplatz, der das ganze Jahr nutzbar ist. Auf dem Weg dorthin hat er eine kleine Hürde genommen.
Der Ortsgemeinderat Wasserliesch beantragt, dass der Umbau auf die Prioritätenliste der Verbandsgemeinde Konz gesetzt wird. "Trotzdem wird es wohl mehrere Jahre dauern, bis wir dran sind", sagte Ortsbürgermeister Herbert Rausch. "Vermutlich in diesem Jahrzehnt nicht mehr."
Platz übermäßig beansprucht


Der Grund dafür: Die Verbandsgemeinde Konz hat schon drei Kunstrasenplätze in Konz, Kommlingen und Tawern. Priorität im Kreis Trier Saarburg haben jetzt die Hochwald-Verbandsgemeinden Hermeskeil und Kell (siehe Extra).
In Wasserliesch wird der Sportplatz nach der Winterpause durch die Ortsgemeinde und den Sportverein jedes Jahr aufs Neue bespielbar gemacht - mit großem Aufwand und nachlassendem Erfolg. "Der Platz wird einfach übermäßig beansprucht", erklärt Karl-Heinz Schuh, Vorsitzender des SV Wasserliesch. Acht Jugend-, zwei Seniorenmannschaften und eine Damenmannschaft sind nach Schuhs Auffassung einfach zu viel für einen Naturrasenplatz. "Der Nebenplatz ist wegen der fehlenden Drainage oft steinhart und daher auch nur bedingt nutzbar", ergänzt Schuh.
Die Ortsgemeinde bringt für den Sportplatz jedes Jahr rund 15 000 Euro auf. Ein Großteil dieses Betrags wird allerdings für Energiekosten und den Gebäudeerhalt verbraucht. Der Bau eines Kunstrasenplatzes kostet je nach Umfang der Vorarbeiten wie zum Beispiel des Baus einer Drainage zwischen 750 000 Euro und 1,5 Mio. Euro. "Dafür könnte dann aber auch die Schule den Platz für den Schulsport mit nutzen", meint Vereinschef Schuh.
Der Kunstrasenplatz sei nahezu wartungsfrei und ermögliche einen ganzjährigen Spielbetrieb. "Gerade nach dem Abstieg unserer ersten Mannschaft wären bessere Trainingsmöglichkeiten gut", sagt Schuh mit einem Augenzwinkern.
Die Senioren sind 2011/12 von der Kreisliga B in die C-Klasse abgestiegen. Etwas ernster setzt Schuh hinzu, dass speziell die Jugendarbeit von besseren Platzverhältnissen profitiere. Bei der Verbandsgemeinde Konz gibt Verwaltungssprecher Achim Lutz zu bedenken, dass die Folgekosten höher als erwartet sein können.
Die Unterhaltung eines Kunstrasenplatzes sei zwar günstig, aber nach zehn bis 15 Jahren müsse die Oberfläche meist erneuert werden. Das sei wiederum ziemlich teuer.Extra

13 Kunstrasenplätze gibt es zurzeit im Kreis Trier-Saarburg - und zwar in Thomm (VG Ruwer), in Ralingen, Godendorf und Udelfangen (VG Trier-Land), Tawern, Konz und Kommlingen (VG Konz), Mehring, Bekond und sogar zwei Plätze in Schweich (VG Schweich). Ebenfalls zwei Kunstrasenplätze gibt es in Saarburg. Die Orte in den Verbandsgemeinden Kell und Hermeskeil sind bisher leer ausgegangen. In ihrer Nähe gibt es noch mehrere andere Kunstrasenplätze - so in Thalfang, Otzenhausen oder Sitzerath. ax/cmkExtra

Weitere Themen der Ortsgemeinderatssitzung betrafen das geplante Neubaugebiet Verlängerung Römerstraße. Nachdem ein neuer Investor in das Projekt eingestiegen ist, wurden dessen Änderungswünsche im Bauausschuss zwar akzeptiert, aber die Beteiligung der Öffentlichkeit über einen Offenlage-Beschluss verweigerte der Ortsgemeinderat. "Es sind noch zu viele vertragliche Dinge ungeklärt", begründete Bürgermeister Rausch . Der Haushalt des Jahres 2010 schloss mit einem Minus von rund 575 000 Euro. "Es macht uns unglücklich, dass wir trotz starker Finanzkraft und größter Sparbemühungen nicht in der Lage sind, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen", sagte Rausch. Beschlossen wurde, zusätzlich knapp 5000 Euro für die Sachkosten (Heizöl, Reinigungsmaterial, Betriebskosten) des Kindergartens aufzubringen. Der Grund: die allgemeinen Preissteigerungen. jbo

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