"Wasserversorgung ist gesichert"

KONZ/WASSERLIESCH. Die Trinkwasserversorgung in der Verbandsgemeinde Konz steht auf sicheren Füßen. Das zumindest behaupten die Verbandsgemeindewerke, die einen defekten Brunnen in Wasserliesch aufwändig saniert und dieser Tage wieder in Betrieb genommen haben.

Für den Endverbraucher ist die Angelegenheit äußerst simpel: Das Wasser kommt aus der Leitung, bei Bedarf wird kurz der Krahn aufgedreht. Welchen Weg das Nass jedoch zurückgelegt hat beziehungsweise woher es kommt, bis es als erfrischender Guss oder wärmende Flüssigkeit in den eigenen vier Wänden zu nutzen ist, machen sich die Wenigsten bewusst. Drei Brunnen seit den 70er-Jahren

Dabei ist die Situation in der Verbandsgemeinde (VG) Konz durchaus ein wenig kompliziert. So wird die Gemeinde Pellingen durch den Wasserzweckverband Ruwer mit Trinkwasser versorgt. In den übrigen Gemeinden sind jedoch zum Teil die Verbandsgemeinde-Werke, zum Teil aber auch das Kreiswasserwerk Trier-Saarburg Zulieferer, dessen Wasser über die VG-eigenen Leitungen dann zum Endverbraucher weitergepumpt wird. So versorgen die VG-Werke die gesamte Obermosel-Schiene mit den Gemeinden Wasserliesch, Temmels, Nittel, Wellen, Oberbillig sowie etwa 50 Prozent der Stadt Konz. Das Kreiswasserwerk hingegen ist für Filzen und Hamm zuständig. Für ihren Versorgungsauftrag haben die VG-Werke Anfang der 70er-Jahre fünf Probebohrungen im Albachtal bei Wasserliesch gemacht und schließlich dort drei Brunnen errichtet. Im April 1974 gingen die Brunnen in Betrieb. In wechselndem Einsatz und unterschiedlichen Umfängen beförderten sie über viele Jahre zuverlässig das Trinkwasser. 2002 fiel bei einer der drei Anlagen ein starker Leistungsabfall auf, der Brunnen beförderte stetig weniger Wasser. "Die Pumpe ging kaputt - vermutlich durch Sand, der sich bei der Förderung nicht aussiebte", erläutert Stefan Oberbillig, Werkleiter der VG-Werke. Auch das Filterrohr habe bei näherer Untersuchung starke Schäden offenbart. Ein Gutachter habe daraufhin verschiedene Lösungen erarbeitet. Der Verbandsgemeinderat Konz entschloss sich letzten Endes, den Brunnen komplett zu erneuern. "Dazu ist der alte Brunnen ausgekernt, das Holzrohr gegen ein Edelstahl-Rohr ausgetauscht worden", sagt Oberbillig. Statt auf bislang 218 Meter Tiefe geht der Brunnen heute auf 145 Meter nach unten. Der Werkleiter: "Das ergiebigste Wasservorkommen befindet sich in dieser Höhe." Ausschließlich Grundwasser werde ab dem markanten Punkt von 79 Meter Tiefe über die Pumpe nach oben gezogen. "Wir arbeiten nur mit Grundwasser. Oberflächenwasser kommt in den Brunnen nicht hinein." Vor einem Jahr sei mit den Arbeiten begonnen worden, in der vergangenen Woche ist der "neue, alte" Brunnen technisch abgenommen worden. 45 Kubik Grundwasser befördert er in einer Stunde - der leistungsstärkste der drei Brunnen schafft es auf 90 bis 100 Kubik pro Stunde. Neu ist, dass die VG-Werke bei Bedarf einen zweiten Brunnen zum bereits laufenden zuschalten können. Grundwasser-Vorrat schonender verteilt

"Das ist vor allem in einem Sommer wie diesem interessant, wenn der Tagesbedarf sprunghaft steigt", erklärt Edgar Birringer, Wassermeister bei den VG-Werken. Für die Anlagen biete das den großen Vorteil, dass keine permanent durchlaufen muss. "Die Brunnen erholen sich auf diese Weise besser, und der Grundwasservorrat wird schonender verteilt", sagt Oberbillig. Für die Bewohner der Verbandsgemeinde bedeute dies aber auch: "Die Wasserversorgung ist dauerhaft sichergestellt." 443 000 Euro habe die Generalsanierung gekostet. 260 000 Euro seien als zinsloses Darlehen vom Land geflossen, informiert Bernd Henter, Erster Beigeordneter der VG Konz. Finanziert wird die Investition über die Wassergebühren. Da diese bereits zum Anfang dieses Jahres erhöht worden sind, verspricht Henter: "Wir versuchen, die Wassergebühren in den kommenden zwei Jahren konstant zu halten."

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