Wawern will schneller ins Netz

Geht es nach der Deutschen Telekom, bleiben die Konzer Stadtteile Niedermennig und Obermennig, der Nitteler Ortsteil Köllig sowie Wawern weiße Flecken auf der Landkarte der schnellen DSL-Verbindungen. Damit wollen sich die Wawerner nicht abfinden.

 Ein am Saarufer verlegtes Glasfaserkabel könnte auch Wawerns Internetzugang auf die Sprünge helfen. Foto: istock

Ein am Saarufer verlegtes Glasfaserkabel könnte auch Wawerns Internetzugang auf die Sprünge helfen. Foto: istock

Wawern. Eine Bürgerversammlung in Wawern sollte Licht ins DSL-Dunkel bringen. Denn der jüngste an die Verbandsgemeinde-Verwaltung Konz gerichtete Bescheid der Deutschen Telekom vom 15. September informierte darüber, dass für die Gemeinde Wawern kein Angebot für einen Breitbandanschluss abgegeben werde. Der Grund: die Investitionsmittel seien zu gering. Bis zu diesem Zeitpunkt lag die Telekom-Offerte nach Auskunft von Ortsbürgermeister Franz Zebe bei 263 000 Euro - ein Betrag, "den wir nicht aufbringen können".

Dabei hatte eine Umfrage unter den 247 Wawerner Telefonkunden der Telekom ergeben: 126 Bürger wollen einen schnellen DSL-Anschluss. Ihnen könnte nun die angestrebte Kooperation zwischen Wawern und dem privaten Anbieter Inexio aus Saarlouis helfen. Das Unternehmen für Informationstechnologie und Telekommunikation besitzt ein am Saarufer verlegtes Glasfaserkabel, das unter anderem die Gemeinde Schoden, die Firma Villeroy & Boch und mehrere andere Industrieunternehmen mit schnellem Breitband versorgt.

Ratsbeschluss steht noch aus



Die rund einen Kilometer lange Leitung zwischen der Saar und der Ortsgrenze Wawerns würde der Privatanbieter, falls er bei einer Ausschreibung den Zuschlag erhält, mit 15 000 Euro in Rechnung stellen. So schätzt es Anja Schramm, Breitbandbeauftragte des Unternehmens, ein. Der Firma würden rund 110 000 Euro Kosten entstehen. Die Lücke müsste vom Ertrag der Versorgungsanlage gefüllt werden.

Die Kosten decken auch die aufwendige Präzisionsbohrung unter der Saar hindurch ab. Das Kabel ist auf der rechten Saarseite verlegt, Wawern auf der linken Seite des Flusses gelegen. Schramm schätzt die Bauzeit auf ungefähr sechs Monate.

Jetzt wird in Wawern und bei der VG-Verwaltung über die Finanzierung des vergleichsweise geringen Betrags für Wawerns Breitbandanschluss nachgedacht. Die Landesförderung des Leerrohrprogramms (wie es beispielsweise im Konzer Tälchen realisiert wurde) kommt für Wawern nicht mehr Betracht. Der Antrag wurde zu spät gestellt, das Konto ist leer.

Aber aus dem Programm "Breitbandversorgung im ländlichen Raum" der Landesregierung in Mainz stehen noch drei bis vier Millionen nicht verbrauchter Mittel zur Verfügung. Gerald Wiesch, Sprecher dieser Initiative, ist zuversichtlich, dass Wawern Chancen hat, aus diesem Topf bedient zu werden - wenn der Gemeinderat dem Projekt zustimmt und die Kommunalaufsicht den Beschluss genehmigt.

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