Wawern wird ans Breitband angeschlossen

Der Anschluss Wawerns an die schnelle Breitbandversorgung (DSL) und der Entscheidungsstau zum Beweidungsprojekt Wawerner Bruch: Darüber hat der Ortsgemeinderat in seiner ersten Sitzung 2010 diskutiert.

Wawern. (kdj) Der Auftrag ist vergeben. Die saarländische Firma Inexio wird Wawern an das DSL-Netz anschließen - zu einem wesentlich günstigeren Preis (15 000 Euro) als die Deutsche Telekom (129 487 Euro). Der exorbitante Unterschied ergibt sich daraus, dass der Privatunternehmer Inexio bereits über ein eigenes, an der Saar entlang verlegtes Kabel verfügt, das für den Anschluss Wawerns mitbenutzt wird (der TV berichtete mehrfach). So wird für den Anschluss der Gemeinde Wawern lediglich die Verlegung der rund einen Kilometer langen Leitung von der Saar bis zum Ort Wawern in Rechnung gestellt.

Dass dieser Auftrag bei drei Stimmenthaltungen (CDU) vergeben wurde, liegt an einigen noch nicht endgültig geklärten Finanzierungsmodalitäten: Grundsätzlich sollen die Erwerber von Baugrundstücken zum Beispiel im Baugebiet Beneförstchen über die Grundstückspreise an den Kosten beteiligt werden. Nicht geklärt ist indessen, wie andere Nutznießer der modernen Verbindung kostenmäßig beteiligt werden sollen. Auch soll eine mögliche Beteiligung vom Tobiashaus, Wasserwerk und der Gemeinde Ayl geprüft werden. Allerdings wurde in der Sitzung bekannt, dass Ayl seinen Breitbandauftrag bereits vergeben habe.

Fraktionsübergreifender Unmut wurde beim Thema Beweidungsprojekt Wawerner Bruch deutlich. Die CDU hatte in einem Antrag an den Rat gefordert, verschiedene noch zu benennende Behörden und Institutionen in Sachen Beweidungsprojekt zu sensibilisieren und zu Entscheidungen zu drängen und gegebenenfalls auch das ursprünglich angedachte Nutzungskonzept zu ändern. So könnte unter anderem ein zentrales Feuchtgebiet ausgespart werden.

Auf keinen Fall würde die Trinkwasserversorgung Wawerns und anderer Orte gefährdet. In früheren Zeiten sei das Bruch mit rund 200 Rindern bestellt gewesen. Eine ganzjährige halboffene Weidelandschaft nach dem bekannten ursprünglichen Konzept sei problemlos möglich. Für Wawern geht es unter anderem um Planungsklarheit für die Zukunft: Das Bruch umfasse rund ein Prozent des Gemeindegebiets, die ungeklärte Zukunft behinderte die Entwicklung der Gemeinde, und das Bruch verwildere und "verbusche" immer stärker. Dem Antrag an den Landkreis Trier-Saarburg (als Projektträger) und alle involvierten Instanzen stimmten alle Ratsmitglieder zu.

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