Wawerner Gemeinderat sorgt sich um Naturschutzgebiet Bruch

Wawern · Ein Neubaugebiet braucht schnelles Internet. Der Anschluss dafür wird ab Mitte Mai von der Wawerner Hauptstraße ins Beneförstchen verlegt. Die Klärung, welche Konsequenzen das Ende der Wasserschutz-Rechtsverordnung für die Anlieger des Wawerner Naturschutzgebiets Bruch hat, ist erneut verschoben.

 Für das Naturschutzgebiet Wawerner Bruch, hier Besucher bei der Eröffnung vor zwei Jahren, gelten künftig neue Wasserschutzrichtlinien.TV-Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Für das Naturschutzgebiet Wawerner Bruch, hier Besucher bei der Eröffnung vor zwei Jahren, gelten künftig neue Wasserschutzrichtlinien.TV-Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Wawern. "Nach 30 Jahren läuft die alte Wasserschutz-Rechtsverordnung aus. Wir wollen wissen, welche rechtlichen Auswirkungen das auf das Wasserschutzgebiet Wawerner Bruch hat", beantragt Alfons Orth für die CDU im Ortsgemeinderat. Die Frage wird allerdings auch nicht in der jüngsten Ratssitzung beantwortet. Denn Thomas Gerke von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat Urlaub, und Manfred Weishaar vom Naturschutzbund Trier will nur in Gegenwart eines Vertreters der Fachbehörde Stellung nehmen.
"So wird dieses Thema wohl den neuen Rat nach der Wahl weiter beschäftigen", vermutet Ortsbürgermeister Franz Zebe. "Auf die Haushalte rings um das Naturschutzgebiet könnten Veränderungen zukommen", schätzt der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Konz, Joachim Weber. Beispielsweise darf rings um das Bruch noch Gülle ausgebracht werden. "Nach Änderung der Rechtsvorschrift sind zwei Pferde pro Hektar vielleicht schon zuviel", erklärt Weber.
Etwas für die Umwelt getan hat der Rat im Baugebiet Beneförstchen. Der anfallende Bauschutt wird für rund 189 000 Euro von der Palzkill Erdbau und Francois GmbH aus Ritterstadt fachgerecht entsorgt. "Es war der einzige Bieter mit entsprechendem Zertifikat und zugleich der günstigste", teilt Kurt Müller vom Ingenieurbüro Boxleitner in Trier mit, das die Ausschreibung durchführte. "Die unterschiedlichen Stoffe, harmlose und gefährliche wie Eternit und Asbest, müssen getrennt und auf verschiedenen Deponien entsorgt werden", erklärt Müller den hohen Preis. Auf bis zu vier Metern Tiefe wird die Fläche von Schadstoffen gesäubert.
Ab Mitte Mai gibt es auch im Ortskern wieder Bauarbeiten: Von der Hauptstraße aus wird ein Graben für eine 600 Meter lange DSL-Leitung fürs Baugebiet Beneförstchen verlegt. Die Firma Wacht aus Konz-Könen führt den Auftrag im Wert von knapp 81 000 Euro aus. "Häuslebauer fragen zuerst nach DSL, und dann erst nach dem Preis des Grundstücks", sagt Ortschef Zebe. Ohne Internet könne man heute keinen Baugrund mehr verkaufen. dothExtra

Beim Wawerner Jahresabschluss 2012 hatten Prüfer kleinere Ungereimtheiten festgestellt (der TV berichtete). Wawerns Ortsbürgermeister Franz Zebe klärte in der jüngsten Sitzung auf: Grundsätzlich könne ein Ortschef einen Mitarbeiter einstellen, wenn ein anderer Erziehungsurlaub nehme. Zebe legte dem Rat auch eine detaillierte Kostenaufstellung für den Fitnesspark vor und stellte dazu fest: "Ich bin auf Betteltour gegangen und konnte sogar 1600 Euro einsparen." Die CDU hatte Zebe in der vorangegangenen Sitzung, in der er selbst nicht anwesend war, einen Mangel an Informationsfluss vorgeworfen. Lediglich beim Anlegen einer kleinen Allee am Fitnesspark gibt Zebe allerdings zu, etwas zu "spontan" gehandelt zu haben. Die Entlastung Zebes durch den Gemeinderat fiel einstimmig aus. doth

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