Weder Top noch Flop

SCHWEICH/KORDEL/MERTESDORF. In den Verbandsgemeinden Schweich, Ruwer und Trier-Land fällt die Freibadbilanz 2005 etwas zwiespältig aus: Es gab schon bessere Jahre – doch ganz so schlecht war der Sommer 2005 auch nicht.

Das Kylltalbad in Kordel erfreut sich im weiten Umkreis einer großen Beliebtheit. Auch viele Ehranger, Pfalzeler und Biewerer gehören zu den Stammgästen der landschaftlich schön gelegenen Anlage, die von der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land betrieben wird. Allerdings litt das Bad in diesem Jahr unter einem schweren Handikap: Wegen umfangreicher Straßenarbeiten musste die L 43 zwischen Kordel und Daufenbach über Wochen hinweg voll gesperrt werden. In dieser Zeit war die Hauptzufahrt zum Kylltalbad aus Richtung Kordel blockiert. Aus verkehrs- und sicherheitstechnischen Erwägungen blieb das Bad in dieser Zeit geschlossen. Zwangsschließung genau zur falschen Zeit

Die Saison an der Kyll beschränkte sich im Wesentlichen auf die Ferienzeit vom 25. Juni bis 4. September. Dennoch kamen 21 700 Besucher nach Kordel. Im total verregneten Vorjahr, als die Anlage 15 Wochen geöffnet war, waren es immerhin noch 44 000 Besucher. Im Rekordsommer 2003 fanden sogar 58 000 Badelustige den Weg ins Kylltal. Bürgermeister Wolfgang Reiland: "Mit der Baustelle hatten wir besonderes Pech, weil wir ausgerechnet in der recht heißen Frühsommerzeit geschlossen bleiben mussten." Bittere Bilanz für die VG Trier-Land: Das Bad wird in diesem Jahr mit einem Minus von 250 000 Euro zu Buche schlagen. Keine Straßenbauten oder sonstigen Probleme beeinträchtigten in der abgelaufenen Saison die beiden Freibäder der VG Schweich. Rund 80 000 Badegäste wurden im Erlebnisbad Schweich gezählt, wobei der - in dieser Saison erhöhte - Eintritt den Haushaltsansatz decken dürfte. Eingenommen wurden 124 000 Euro. Im schwachen Vorjahr mit rund 71 000 Besuchern blieben die Einnahmen von etwa 98 000 Euro knapp unter dem Haushaltsansatz. Rund 42 000 Besucher entschieden sich 2005 für das Panoramabad Römische Weinstraße in Leiwen. Das entspricht ziemlich genau dem Vorjahr. Anders sieht es bei den Ausgaben und Einnahmen aus. Dank der erhöhten Eintrittspreise dürften die Einnahmen in Höhe von rund 73 000 Euro reichen, um den Haushaltsansatz 2005 zu decken. Im Vorjahr hatte das Leiwener Bad noch einen Verlust von 18 000 Euro eingefahren. Zufriedenheit herrscht im Mertesdorfer Freibad, das nach seiner Rundumsanierung im vergangenen Jahr wieder über die gesamte Saison zur Verfügung stand. Die unmittelbar an der Ruwer gelegene Anlage wird von einem Zweckverband betrieben, an dem die VG Ruwer mit zwei Dritteln und die Stadt Trier mit einem Drittel beteiligt sind. Guter Neustart für sanierte Anlage

Ein Sprecher der VG-Ruwer nimmt Stellung: "Trotz des zeitweise unerfreulichen Wetters wurden in der Saison 2005 rund 70 000 Besucher in Mertesdorf gezählt." Zum Vergleich: Nur 11 000 Gäste kamen im Vorjahr, als sich das Bad wegen der Grundsanierung fast über die gesamte Saison hinweg nur als verbarrikadierte Großbaustelle präsentierte. Im Rekordsommer 2003 hingegen wurden dort noch 95 000 Besucher gezählt. Die Einnahmen in 2005 betragen nach Angaben der Verwaltung rund 100 000 Euro - dies sei rund ein Drittel mehr als die erwarteten 75 000 Euro. Über die Ausgaben seien zurzeit noch keine genauen Angaben möglich. Sie bewegten sich jedoch - trotz der Sturmschäden vom 27. Juni - im veranschlagten Rahmen. Das positive Fazit der VG-Verwaltung Ruwer: "Die Freibadsaison 2005 ist aus unserer Sicht sehr zufrieden stellend verlaufen."

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