Weg frei für Abschnitt zwei

GUSENBURG. Mit einem Minus von rund 74 000 Euro ist die finanzielle Situation der Gemeinde zwar alles andere als rosig. Gleichwohl wollen die Gusenburger 2006 drei große Projekte anpacken. Im Neubaugebiet heißt es im Frühjahr Start frei für Abschnitt zwei, im Oberdorf werden ab Sommer drei Stolperstein-Straßen auf Vordermann gebracht, und die Sanierung von Wirtschaftswegen lässt sich die Kommune 80 000 Euro kosten.

 Bauen im Bauernwald: Zusammen mit Vermessungsingenieur Werner Dupont (links) bespricht Gusenburgs Ortsbürgermeister Heinz Schuh die Vorbereitungen für den geplanten Vorstufenausbau im Neubaugebiet. Foto: Axel Munsteiner

Bauen im Bauernwald: Zusammen mit Vermessungsingenieur Werner Dupont (links) bespricht Gusenburgs Ortsbürgermeister Heinz Schuh die Vorbereitungen für den geplanten Vorstufenausbau im Neubaugebiet. Foto: Axel Munsteiner

Die Gemeinde Gusenburg hat sich 2006 einiges vorgenommen. Das zeigt der Blick auf den mit einer Enthaltung verabschiedeten Haushaltsplan. Der Etat weist nach Auffassung von Ortsbürgermeister Heinz Schuh vor allem ein wesentliches Merkmal auf: "Trotz einer wirtschaftlich schwierigen Lage sind wir bereit, hohe Investitionen zu tätigen." Denn obschon der Verwaltungshaushalt defizitär ist und im laufenden Geschäft rund 74 000 Euro in der Kasse fehlen, will die Kommune in den nächsten Monaten einen umfangreichen Aufgabenkatalog mit drei größeren Bauprojekten abarbeiten. Bereits im Frühjahr startet im Neubaugebiet "Bauernwald" der 230 000 Euro teure Vorstufenausbau für den zweiten Abschnitt. Will heißen: Es werden auf einer Länge von 150 Metern Kanal- und Wasserleitungen verlegt und anschließend eine Straße gebaut und geteert, damit Ansiedlungswillige in Gusenburg mit dem Häuslebau beginnen können. "Dafür stehen schon zwei Leute Gewehr bei Fuß", sagt Schuh. Im Etat eingeplant sind zudem die Einnahmen aus dem Verkauf eines dritten von insgesamt elf Baugrundstücken. Dieses Geld auf der Habenseite reicht aber bei weitem nicht aus, um die Ausgaben zu decken, so dass die Gemeinde ein Minus von 124 500 Euro zu tragen hat. Ein noch größerer Brocken ist der Ausbau von Teilstücken der drei Straßen "Zum Bauernwald", "Im Feldchen" und "Kreuzstraße", dessen Startschuss im Sommer fallen soll. Dass die Erneuerung dort Not tut, wurde im Gusenburger Rat nicht in Frage gestellt. Aber selbst der Ortsbürgermeister sprach von einem "Wahnsinnsbetrag", den der Ausbau von zirka 450 Meter Gemeindestraßen verschlingt.400 000 Euro für 450 Meter Straßenausbau

Die Kosten dafür werden auf fast 400 000 Euro taxiert, von denen die Kommune etwa ein Viertel tragen muss. "Für diese Summe hätte man früher ein halbes Dorf ausgebaut", sagt Schuh. Aber nicht nur in, sondern auch um Gusenburg herum werden 2006 Baufahrzeuge stehen. Der Grund: Für 80 000 Euro ist die Sanierung mehrerer Wirtschaftswege geplant, wobei dieses Projekt zum Großteil durch die Zuschüsse vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) und der heimischen Jagdgenossenschaft finanziert wird. Abgesehen von einer Summe von 6000 Euro, mit der die Gemeinde den Musikverein beim Kauf von neuen Uniformen unterstützen will, findet im Vermögenshaushalt nur noch ein Projekt seinen Niederschlag: Die Vorbereitungen für den lang ersehnten Ausbau der Landesstraße 147, die durch den kompletten Ort führt und für Schuh neben dem Gelingen der Konversion das "große Ziel der kommenden Jahre ist". Nach seinen Informationen werden die Arbeiten an der L 147 zwar erst 2007 laufen, sagt Schuh dem TV. Allerdings will die Gemeinde dann in der Ortsmitte unter anderem zwei Plätze neu gestalten, wofür bereits im aktuellen Etat Planungskosten anfallen. Zudem hat die Gemeinde im Zusammenhang mit diesem Straßenbau-Projekt auch eine größere private Grundstücksfläche gekauft, damit die Situation an einer Einmündung zur L 147 verbessert werden kann.

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