Wehe, es brennt mittags!

235-mal rückten die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Konz im vergangenen Jahr aus. Das sind 28 mehr Einsätze im Vergleich zum Vorjahr. Doch wie lange ist noch genügend Personal da?

Konz. Es sind diese Einsätze, die auch langgedienten Feuerwehrmännern ans Herz gehen: Unfälle mit Todesfolge, oft schicksalhafte Zufälle, die tragisch enden. Zwei davon gab es im vergangenen Jahr in der Verbandsgemeinde Konz. "Ein Unfallopfer starb auf der B 268, eines auf der B 419", sagt Wehrführer Werner Jakobs. Besonders die B 419 ist ihm ein Dorn im Auge. "Hier wird zum Teil gerast, zum Teil sind die Leute aber auch einfach nur unaufmerksam, wenn sie von der Arbeit kommen", so Jakobs, der auch das deutlich zugenommene Verkehrsaufkommen für die Unfälle verantwortlich macht. "Dabei werden die Autos immer sicherer." Neben den beiden Verkehrstoten hatte er auch je einen Todesfall auf Saar und Mosel zu beklagen.Insgesamt rückten die 21 Wehren der VG Konz 235-mal im vergangenen Jahr aus. Das sind 28 Einsätze mehr als noch 2006, jedoch 42 weniger als 2005. Einen besonders harten Monat hatten die Wehren nicht. Die Einsätze verteilen sich gleichmäßig über das Jahr.Zwischen 7 und 18 Uhr wird's knapp

136 Einsätze (57,8 Prozent) betrafen dabei Brände aller Art, 99 fanden im Rahmen der allgemeinen Hilfeleistung statt. Dazu zählen neben Unfällen auch Türen öffnen, Sturmschäden und die Suche von Personen. Fast die Hälfte der Einsätze bewältigt die Stützpunktfeuerwehr Konz. 131 Einsätze mussten zwischen 7 und 18 Uhr erledigt werden. Genau bei dem Thema wirft Jakobs seine Stirn in Falten. Denn gerade in dieser Zeit hat er immer mehr Probleme, ausreichend Feuerwehrmänner zusammenzubekommen. "Im Moment klappt es noch, doch die Engpässe werden immer deutlicher." Dabei bemängelt er nicht fehlenden Nachwuchs, sondern immer mobilere Feuerwehrmänner. "Viele arbeiten im benachbarten Luxemburg oder noch weiter weg - und fallen damit tagsüber aus dem Dienstplan." Zwischen 18 und 7 Uhr sei dagegen alles normal.Um den drohenden Versorgungslücken entgegenzuwirken, werden mittlerweile Posten in der Verwaltung und im Bauhof bei gleicher Eignung bevorzugt an Feuerwehrmänner vergeben. "Doch wir dürfen uns nichts vormachen. Die Entwicklung ist nicht mehr zurückzudrehen und bringt uns bestimmt irgendwann in naher Zukunft Probleme. Stellen Sie sich das vor: Es brennt, und Sie haben nicht genügend Personal. Das ist doch peinlich." Und vor allem gefährlich.Die Einweihung des neuen Gerätehauses in Konz geht am 6. Juni über die Bühne. An den darauf folgenden zwei Tagen stehen die Türen offen, um sich ein genaueres Bild über die Arbeit der Feuerwehr zu machen. Extra Feuerwehren der VG Konz: In der VG Konz gibt es insgesamt 21 Wehren inklusive der Stützpunktfeuerwehr Konz. 550 Aktive stellen sich in den freiwilligen Dienst. Zehn Feuerwehren verfügen zudem über Jugendfeuerwehren. 130 Nachwuchs-Löscher zwischen zehn und 16 Jahren lassen sich hier ausbilden. Mit 16 erreichen sie dann die nächste Stufe und werden mit 18 endgültig zum Feuerwehrmann.

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