Ende einer beruflichen Laufbahn, die für Egon Hansjosten Berufung war: In der Markt- und Kulturscheune bescherten Schulkinder, Lehrer, Eltern, Honoratioren und Bürger von Welschbillig dem scheidenden Grundschulleiter eine überwältigende Abschiedsfeier. "Zur Schule gehen hat mir Spaß gemacht bis zum letzten Tag", bekannte Egon Hansjosten. Dass es für ihn "kaum etwas Schöneres gibt, als mit Kindern zu arbeiten", bewies er buchstäblich bis zur letzten Minute seiner Amtszeit. Als läge der Ruhestand noch in weiter Ferne, moderierte er einfühlsam und humorvoll die traditionelle Verabschiedung der Viertklässler. Doch unmittelbar darauf begann die Feier für Hansjosten selbst, moderiert von Lehrerkollege Adolf Morbach. Der hielt im Namen des Kollegiums eine eindrucksvolle Laudatio auf den Noch-Rektor, Freund und Kollegen. Am Ende machten die Kinder von ihrem ausnahmsweise eingeräumten Recht, ihre Begeisterung durch Trampeln mit den Füßen kund zu tun, ausgiebig Gebrauch. Die Kinder, die - so Adolf Morbach - "Dir, lieber Egon, stets ganz besonders am Herzen gelegen haben", waren freilich auch Hauptprogrammgestalter. So setzten sie alles daran, mit ihren Liedern und Gedichten - lautstark und mit rührendem Engagement vorgetragen - dem Rektor zum Abschied eine Freude zu bereiten. Egon Hansjosten hatte zunächst eine Lehre als Bankkaufmann abgeschlossen, doch die Arbeit als Banker währte nicht lange. Der Hang zum Lehrer überwog, weshalb Hansjosten ein Studium an der Pädagogischen Hochschule in Trier begann. Im Februar 1970 trat er seine erste Stelle an und wurde Lehrer an der Grund- und Hauptschule Welschbillig. Als 1973 die Hauptschule Welschbillig zur Hauptschule Idenheim verlagert wurde, wechselte er dort hin. Die Grundschule blieb in Welschbillig. Mit Beginn des Schuljahres 1990 zog es Egon Hansjosten wieder zurück an die alte Wirkungsstätte, wo er 1991 Leiter der Grundschule wurde.Dank und Lob von allen Seiten

"Noch viele Jahre als gesunder Pensionär", wünschte Welschbilligs Ortsbürgermeister Helmut Becker dem Ruheständler, dem er auch für seine langjährige kommunalpolitische Tätigkeit im Gemeinderat und als Erster Beigeordneter dankte. "Egon war der Superstar, widde widde wit bumm bumm", sangen da Elternbeirat, Förderverein, Kindergarten und Pfarrgemeinderat. Bürgermeister Wolfgang Reiland würdigte das Wirken von Egon Hansjosten im Namen des Schulträgers, der VG Trier-Land, und wünschte noch viele glückliche Jahre, "auch wenn das Lachen auf einem Kindergesicht fehlen wird". Für die ADD sprach Schulrat Helmut Fetz, vormals selbst Rektor einer Grundschule. Als Kenner des Metiers sei er beeindruckt von dem, was sich in Welschbillig getan habe. "Ich weiß nicht, ob ich das alles verdient habe. Ich bin zur Schule gegangen, weil es mir Spaß gemacht hat. Es war mein beruflicher Lebensinhalt. Ich danke allen, die mich unterstützt haben", reagierte Hansjosten bescheiden auf die Fülle an lobenden Worten und eröffnete den ausgelassenen Teil der Feier.