Wein-Hoheiten im Zeitraffer

PALZEM. Schöne Idee, nette Geste: Auf Einladung der Weinfest-Organisatoren kamen noch einmal die Orts-Weinköniginnen und -Prinzessinnen der vergangenen 16 Jahre in der Obermoselgemeinde zusammen.

"Wasser macht weise, und froh macht der Wein. Drum trinke beides, um beides zu sein." Diese Devise gab die Palzemer Weinkönigin Judith Schmitt - in Begleitung ihrer Weinprinzessin Ramona Schilli - zur offiziellen Eröffnung des Palzemer Weinblütenfestes an die Festbesucher aus. Ihre Aufforderung wollte die Weinkönigin aus dem Ortsteil Dilmar aber nicht nur während der drei Tage beachtet wissen, sondern das ganze Jahr über. Die Festbesucher hatten im Anschluss an den offiziellen Teil reichlich Gelegenheit, Palzemer Wein zu verkosten. Organisatorisch hatten sich der Musikverein "Harmonie" Palzem, der Fremdenverkehrsverein "Dreiländereck" sowie die Palzemer Winzer bestens auf das erste Weinfest an der Obermosel vorbereitet, so dass bei den Gästen kein Wunsch unerfüllt geblieben sein dürfte. Am Sonntag konnte die Küche zu Hause kalt bleiben, denn erstmals wurde zu einem gemeinsamen Mittagessen auf dem Festplatz eingeladen. Weinmajestäten der vergangenen 16 Jahre gaben sich am Samstagabend ein Stelldichein mit Anne Wagner, Annette Hein-Rappelbauer, Stefanie Strupp, Martina Schönfeld, Silvia Siersdorfer, Claudia Linster, Stefanie Schmitt, Martina Boesen und Anja Peter; in Palzem wohnen jetzt die "Ich komme immer gerne zum Palzemer Weinfest", erzählt Silvia Siersdorfer, die es ins Saarland verschlagen hat. Damals sei es "etwas anders" gewesen, plaudert Anne Wagner aus dem Nähkästchen: "Als Weinkönigin wurde man angehimmelt, und beim Einmarsch zum Festgelände standen die Leute jubelnd Spalier." Stefanie Schmitt findet rückblickend, nachdem sie das eine oder andere deutsche Weinbaugebiet kennen gelernt hat: "Der Moselwein ist immer noch am besten." Attraktive Gewächse hatten die Weingüter Alois Boesen, Guido Weyer, Michael Frank, Dieter Strupp und Marie-Luise Jeger auf die Weinkarte gesetzt, mit einem Schwerpunkt im Angebot auf den Ausnahmejahrgang 2003. "Ausnahmejahrgang mehr in der Qualität als im Ertrag, mit fast nur Auslesen", bewertet Dieter Strupp das vergangene Jahr. Und wie steht's um den 2004er? Der blühe momentan und gedeihe hoffentlich: "Es ist ein bisschen zu kühl." Die am meisten angebaute Rebsorte ist nach wie vor der Elbling. Aber die Palzemer Winzer entscheiden sich zunehmend auch für Rotwein-Rebsorten oder Weißburgunder. Das Palzemer Weinfest, hervorgegangen aus dem Obermoselweinfest der Verbandsgemeinde Saarburg von einst, besuchen nicht nur Einheimische, sondern auch viele Gäste von weit her. Dieter Strupp: "Unsere 120 Fremdenbetten sind über das Festwochenende ausgebucht." Mit 9000 Übernachtungen im Jahr, habe sich die Zahl in den letzten Jahren sogar verdreifacht, freut sich Strupp.

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