Weitere 500 Flüchtlinge kommen nach Hermeskeil

Hermeskeil · Die Kapazität der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) in der früheren Hochwaldkaserne in Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) wird aufgestockt. Der Stadtrat hat am Dienstagabend einem vom Land Rheinland-Pfalz vorgebrachten Anliegen zugestimmt.

 Blick aus der Vogelperspektive: Die frühere Hochwaldkaserne bei Hermeskeil.

Blick aus der Vogelperspektive: Die frühere Hochwaldkaserne bei Hermeskeil.

Foto: TV-Foto: Archiv/Portaflug

Die Zahl der Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen wird demnach von aktuell 750 über die Wintermonate auf 1250 erhöht. Bei dieser "temporären Lösung" werden auch die bereits im August aufgestellten Notunterkunftszelte auf dem Gelände weitergenutzt. Sie sollen aber bis zum 1. Mai 2016 abgebaut werden.

Nach diesem Termin wird - so sieht es die nun getroffene Vereinbarung vor - die Zahl der Aufnahmeplätze in den Unterkunftsgebäuden der Kaserne dauerhaft auf 1000 begrenzt. In zwei Häusern, in denen sich früher die Soldatenstuben befanden, sind inzwischen bereits Flüchtlinge eingezogen. In zwei weiteren Gebäuden, die für diesen Zweck gedacht sind, laufen noch Sanierungsarbeiten. Stadt und Land hatten im Mai ursprünglich einen Vertrag abgeschlossen, in dem die Maximalzahl an Plätzen in der Hermeskeiler Afa auf 750 begrenzt wurde.

Wegen des weiter anhaltenden großen Zustroms an Flüchtlingen hatte das Land aber um die Erhöhung der Aufnahmekapazitäten gebeten. Dem Vorschlag für die dauerhafte Lösung mit 1000 Asylbewerbern akzeptierte der Rat geschlossen mit nur einer Enthaltung. Allerdings sprachen sich sechs Ratsmitglieder von den Fraktionen CDU und Bürger für Bürger (BFB) gegen die übergangsweise Aufstockung auf 1250 Plätze bei Weiternutzung der Unterkunftszelte aus. Stadtbürgermeister Mathias Queck (CDU) betonte, dass aus seiner Sicht in den aktuellen Gesprächen mit dem Land eine für Hermeskeil "sozialverträgliche Obergrenze" festgelegt wurde. Er akzeptiere den Wunsch des Landes, dass in Hermeskeil die Aufnahmekapazität "maßvoll erhöhen" wolle.

Paul Gemmel von der SPD sagte, dass sich Hermeskeil "in einer Entwicklung, die so nicht absehbar" der Verantwortung stellen müsse, da es in der Kaserne "sehr gute" Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen gebe. Mehrere Ratsmitglieder machten aber deutlich, dass sie nur noch dem aktuellen Anliegen des Landes entgegenkommen wollen und eine weitere Aufstockung nicht mehr akzeptieren würden. Für Hermeskeil sei nun die "Grenze der Zumutbarkeit erreicht", sagte beispielsweise Bernhard Kronenberger von der CDU.

Wegen der Bedeutung der Entscheidung hatten auch Dagmar Barzen, Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier und der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz an der Stadtratssitzung teilgenommen.

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