Wellener Bürger befürchten Feinstaub

Viel Wirbel um den Staub: Die Bürgerinitiative Wellen hat gemeinsam mit Vertretern des Gemeinderates vom Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) Feinstaub-Messungen in Wellen gefordert. Damit soll bewiesen werden, dass die Belastung im Ort zu hoch ist.

 Stein des Anstoßes: die Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Stein des Anstoßes: die Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Wellen. "Wie soll man einer Behörde vertrauen, die nicht gut kontrolliert?" Harro von Lieres, Pressesprecher der Bürgerinitiative "Sauberes Wellen", ist enttäuscht von der Arbeit des Landesamtes für Geologie und Bergbau (LGB) in Mainz. Das Amt ist seit sieben Jahren für die Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) in Wellen zuständig.

Und genau diese sind für die Wellener Bürger der Stein des Anstoßes. Denn sie bemängeln die zu hohe Staubbelastung, die von den Lagerstätten TKDZ ausgeht (der TV berichtete mehrfach).

Anwohner kritisieren fehlende Kontrollen



Staub entstehe beim Abbau und Transport und setze sich nach Angaben von Margret Schmitt, Mitglied der Bürgerinitiative, an Hauswänden, Fenstern, Autos und auf Straßen ab. Schmitt hält an ihrem Vorwurf fest, die TKDZ sorge nicht für die Beseitigung des Drecks, die das Werk produziere. So wurde beispielsweise die Waldstraße unterhalb der Lagerstätten nicht ausreichend gereinigt.

In Zusammenhang damit steht die Bemängelung fehlender Feinstaub-Kontrollen. "Die Emissionswerte sind garantiert zu hoch", sagt Schmitt. Die übermäßige Belastung sei ein untragbarer Zustand für die Anwohner. Vor allem bei Nord-Ost-Wind läge das Dorf unter einer großen Staubwolke.

Bei einem Ortstermin mit Holsten Hübner, Referat für Bergbau des LGB, an dem auch Ortsbürgermeister Hans Dostert und Gemeinderatsmitglied Kornelia Effling teilnehmen, wollen die Feinstaub-Gegner den Behörden-Vertreter persönlich von der schwierigen Situation überzeugen und herausfinden, warum es seit Jahren keine Mess-Stationen an den Lagerstätten oberhalb der Waldstraße gibt. Das Ergebnis:

Geschäftsführer schweigt



Die TKDZ ist laut Paragraf 22 des Bundes-Emissionsschutz-Gesetzes nicht dazu verpflichtet, den Feinstaub an den Freiflächen zu messen. Der Paragraf besagt lediglich, dass das Werk den unvermeidbaren Feinstaub auf ein Mindestmaß beschränken muss. Das heißt, durch regelmäßiges Kehren und leichtes Befeuchten der Lagerstätten sollte die Staubbelastung verringert werden. Komplett könne man den Feinstaub jedoch nicht vermeiden, fügt Hübner hin zu. Das Landesamt wolle nun aber aufgrund der anhaltenden Beschwerden der Initiative prüfen, ob und inwieweit vom Unternehmer ein Gutachten gefordert werden kann, erklärt Hübner. Dies würde bedeuten, dass innerhalb der nächsten drei bis vier Wochen entschieden wird, ob Messstationen in Wellen angebracht werden. Winfried Meseke, Geschäftsführer der TKDZ, war auf Anfrage des TV zu keiner Stellungnahme bereit.

Zum Thema Bergversatz findet am Montag, 9. November, um 19 Uhr eine Informationsversammlung im Bürgerhaus Wellen statt.

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