Wellener Rat spricht nichtöffentlich mit Bergwerks-Interessent - Bürger verärgert

Wellen · Mehr Transparenz haben Wellener Bürger gefordert, nachdem der Gemeinderat am Montagabend in nichtöffentlicher Sitzung von der Porr AG darüber informiert wurde, welche Pläne sie mit dem Bergwerk in Wellen hat. Porr ist an einer Übernahme des bisherigen Eigners Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke interessiert,

 Schilder an einem Zaun warnen vor dem einsturzgefährdeten Bereich auf dem Wellener Acker. Über das Förderband wird Sand durch die Öffnung in den Stollen gebracht.

Schilder an einem Zaun warnen vor dem einsturzgefährdeten Bereich auf dem Wellener Acker. Über das Förderband wird Sand durch die Öffnung in den Stollen gebracht.

Foto: Christian Kremer

Der Ortsgemeinderat Wellen hat sich gestern zu einer nichtöffentlichen Sitzung im Gemeindehaus getroffen. Mitglieder des Vereins Sauberes Wellen hatten gehofft, der Gemeinderat würde die Sitzung kurzfristig für die Öffentlichkeit zugänglich machen - etwa 25 Bürger warteten vor den Türen des Gemeindehauses.

Zu Gast waren nämlich Vertreter der österreichischen Porr AG. Der Großkonzern hat Interesse an einer Übernahme der TKDZ GmbH (Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke) und verhandelt bereits mit dem Unternehmen.

Wellener Bürger befürchten, dass die Porr-Vertreter die Stollen des Bergwerkes nutzen wollen, um dort Abfälle zu lagern. In der gestrigen Sitzung wollten die Porr-Vertreter den Rat über ihre Pläne informieren.

"Für mich hat das nichts mit Demokratie zu tun", sagt Inge Boers aus Wellen. Sie fordert mehr Transparenz von den Politikern. Hans Dostert rechtfertigt das Vorgehen: "Es geht um eine Vorabinformation des Rates. Auch die Bevölkerung wird noch ausreichend informiert werden."

Die Porr AG hat millionenschwere Aufträge für Tunnelbauarbeiten in Stuttgart an Land gezogen. Die Tunnel werden zum neuen Bahnhof (Stuttgart 21) führen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort