Welthits für den guten Zweck

SAARBURG. Das Rezept ist einfach: Man nehme eine alte Werkshalle und lade drei Vollblutmusiker ein, deren Songs seit Jahrzehnten die Massen begeistern. Da kann es passieren, dass der improvisierte Konzertsaal aus allen Nähten zu platzen droht – wie beim jüngsten Gastspiel der Gitarrenband "Simply Unplugged" in Saarburgs Glockengießerei.

Die Überraschung war den Leuten vom Förderverein des Kreiskrankenhauses St. Franziskus deutlich anzusehen. Kein einziger Sitzplatz war mehr zu haben in der großen, in gedämpftes Licht getauchten Werkshalle, dem Herzstück der historischen Glockengießerei am Fuß der Burg. Der Zustrom riss nicht ab

Das Dilemma: Der Zustrom derer, die sich den Klängen des aus dem Raum Merzig stammenden Gitarrentrios "Simply Unplugged" hingeben wollten, riss nicht ab. Manch einer musste sich wohl oder übel mit einem Stehplatz begnügen. "Ursprünglich hatten wir Stühle für 150 Leute aufgestellt", berichtete Andrea Ohs vom Förderverein. Bei Konzertbeginn drängten sich rund 170 Zuhörer zwischen Glockenformen und Gießgrube. Bereits vor zwei Jahren hatten die drei Musiker aus dem Saarland am selben Ort für ein "volles Haus" gesorgt. Das Rezept der Band, mit wenig Technik, dafür mit handgemachter Musik und Songs aus vier Jahrzehnten Musikgeschichte ins Feld zu ziehen, hatte sich bewährt. Dabei war der Erfolg gewissermaßen abzusehen. Immerhin sind Horst Friedrich (Bass), Peter Spang und Eddie Gimler (beide Gitarre) schon seit Jahren im Geschäft und haben zum Teil bereits mit national und international bekannten Künstlern zusammengearbeitet. Die drei beherrschen nicht nur ihre Instrumente meisterlich, sondern verstehen es zudem, ihr Publikum auf sich einzuschwören - mit lockeren Sprüchen, vor allem aber mit ihrer Musik: Welthits von Cat Stevens, Sting, Eric Clapton und anderen. Was die Musik von "Simply Unplugged" (frei übersetzt: einfach ohne Stecker) ausmacht, ist neben der instrumentalen Filigranarbeit der perfekt harmonierende, dreistimmige Gesang. Die 170 Konzertbesucher in der alten Glockengießerei waren begeistert.Begeisterung auch beim Förderverein

Begeisterung dürfte sich vor allem beim Veranstalter, dem Förderverein des Saarburger Kreiskrankenhauses St. Franziskus, breit gemacht haben. Denn der Veranstaltungserlös soll samt und sonders in die Arbeit des Vereins fließen. Der Organisation, die sich die finanzielle Unterstützung der Krankenanstalt und des angeschlossenen Seniorenzentrums auf ihre Fahnen geschrieben hat, gehören derzeit rund 75 Mitglieder an. Regelmäßig wartet der Förderverein mit Benefiz-Veranstaltungen auf - von Konzerten über Boule-Turniere bis hin zu Ausstellungen, darunter die des Trierer Künstlers Bernhard Müller, die ab dem 7. November im Kreiskrankenhaus St. Franziskus zu sehen sein wird.

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