Wenig Spielraum für Investitionen
Taben-Rodt · In einer neuen Serie fragt der TV nach, was in den Ortsgemeinden 2012 ansteht. Keine großen Sprünge kann die Gemeinde Taben-Rodt machen. Die schlechte finanzielle Situation lässt kaum etwas zu. Ortsbürgermeister Klaus Neuses sieht seine Gemeinde trotzdem gut aufgestellt - vor allem dank des hohen ehrenamtlichen Engagements.
Taben-Rodt. Für einige Orte in der Verbandsgemeinde Saarburg wachsen die Bäume derzeit nicht in den Himmel. Taben-Rodt ist so einer. Die 800-Einwohner-Gemeinde hat keine finanziellen Mittel für große Sprünge zur Verfügung. "Wir haben schon genug damit zu tun, alles zu unterhalten, und Glück, dass nichts Dringendes ansteht", sagt Ortsbürgermeister Klaus Neuses. "Für diese Dinge wären uns die Hände nämlich größtenteils gebunden." Er würde gerne Rücklagen bilden, um im Fall der Fälle reagieren zu können, doch das sei derzeit nicht möglich.
Der Schuldenstand der Gemeinde beläuft sich auf rund 586 000 Euro. Das sind zwar 25 000 Euro weniger als Ende 2010, doch das bedeutet keine Trendwende: "Wir konnten Baugrundstücke verkaufen. Doch derzeit haben wir nur noch fünf. Das Problem sind eher die Kassenkredite", macht Neuses deutlich.
Auch deshalb hatte der Gemeinderat im Dezember beschlossen, dem kommunalen Entschuldungsfonds (KEF) beizutreten. Der Eigenanteil der Gemeinde muss über eine Erhöhung der Grundsteuer B von 350 auf 400 Prozent eingenommen werden, die zum 1. Januar rückwirkend beschlossen wurde. "Das ging nicht anders. Wir kommen nicht umhin, die Bürger mehr zu beteiligen", sagt Neuses und bittet um Verständnis.
Das soll aber nicht heißen, dass in Taben-Rodt das Leben auf Sparflamme verläuft. In diesem Jahr sollen die Planungen für die notwendige Sanierung der Gartenstraße abgeschlossen und 2013 umgesetzt werden. "Es muss auf mehrere Jahre verteilt werden, weil es sonst nicht finanzierbar ist", sagt Neuses.
Trotz der angespannten Lage funktioniert die Gemeinde, wie der Ortsbürgermeister stolz berichten kann: "Wir haben hier viele Leute, die sich ehrenamtlich engagieren, Pflege- und Verschönerungsmaßnahmen oft aus privater Hand zahlen und umsetzen. Dazu kommt ein funktionierendes Vereinsleben."
Dazu gehört das Frühlingskonzert des Musikvereins am 25. März oder die Kirmes vom 5. bis 7. Mai. Zudem feiert die Gemeinde vom 26. bis 28. Mai das Jubiläum der 30-jährigen Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Augy in Burgund. "Wir planen für die Partnerschaftstage eine große Feier, aber die Details stehen noch nicht fest", bittet Neuses noch um etwas Geduld.
Die nächste größere Veranstaltung wird der traditionelle Seniorentag der Gemeinde am 18. März im Jugend- und Bürgerhaus sein. spr
