Weniger Neugeborene, mehr Sterbefälle

Im Hochwald und Hunsrück starben 2009 mehr Menschen als geboren wurden. Das zeigt der Blick auf die aktuellen Statistiken der Standesämter in Hermeskeil, Thalfang, Morbach und Kell am See. Auch die Zahl der Hochzeiten ist im Vergleich zum Vorjahr bis auf eine Ausnahme zurückgegangen.

 Zu wenig Babys: Im Hochwald und Hunsrück ist die Zahl der Geburten 2009 zurückgegangen. Foto: iStock

Zu wenig Babys: Im Hochwald und Hunsrück ist die Zahl der Geburten 2009 zurückgegangen. Foto: iStock

Hermeskeil/Morbach. Das neue Jahr 2010 hat der Region bislang drei neue Erdenbürger gebracht, die alle im Krankenhaus Hermeskeil das Licht der Welt erblickten. Statistisch ist es aber so, dass das freudige Ereignis einer Geburt in Hochwald und Hunsrück seltener ist als ein Trauerfall - die Bevölkerungsbilanz ist also negativ.

So stehen in der 2009er-Statistik des Morbacher Standesamts 78 Geburten 112 Sterbefälle gegenüber. Im Vorjahr waren es noch 86 Neugeborene und 104 Tote. In der VG Kell ist die Kluft noch größer. Während die Zahl der Geburten von 74 im Jahr 2008 auf nunmehr 59 geschrumpft ist, erhöhten sich die Sterbefälle von 98 auf 123. Letzteres führt Bürgermeister Werner Angsten auch darauf zurück, dass es in Kell inzwischen ein Seniorenheim gibt. "Das macht sich in der Bilanz schon bemerkbar."

In Hermeskeil gab es zwar 2009 mit 276 Trauerfällen nur zwei mehr als im Vorjahr. Einen starken Rückgang verzeichnet der Standesbeamte Wolfgang Nellinger aber bei den Geburten. Kamen 2008 noch 224 Babys in der St.-Josef-Klinik auf die Welt, gab es dort 2009 lediglich 183 Neugeborene. "Es ist noch zu früh, aus diesen Zahlen einen Trend abzulesen", betont Nellinger. Es habe in der Vergangenheit schon häufiger Jahre mit weniger als 200 Neugeborenen gegeben. Das habe sich erst geändert, als im Waderner Krankenhaus die Gynäkologie-Abteilung geschlossen wurde und mehr Eltern aus dem Nordsaarland zur Entbindung nach Hermeskeil gekommen waren.

Die geringfügig sten Veränderungen weist die 2009er-Statistik in Thalfang auf. Wie im Vorjahr wurden dort 2009 insgesamt 46 Sterbefälle beurkundet. Es gab mit 47 Geburten drei weniger als 2008.

Insgesamt weniger Hochzeiten 2009



Bleibt noch der Blick auf die Hochzeiten. In drei von vier Kommunen haben sich 2009 weniger Paare getraut, den Bund fürs Leben zu schließen. In Thalfang gab es 33 Heiraten (2008: 45). In Kell wurde das Ja-Wort 45 Mal gesagt (2008: 56). Die Zahl der Hochzeiter in Hermeskeil ist von 73 auf 67 zurückgegangen. Über ein Plus kann sich nur der Morbacher Standesbeamte Christoph Knippel freuen. Er traute 72 Paare und damit 14 mehr als 2008. "Man kann Heiratswillige zwar nicht lenken. Aber sie suchen immer häufiger ein besonderes Ambiente, und da haben wir einiges zu bieten", sagt Knippel. Neben dem Trauzimmer im Rathaus sind Trauungen im "Saal Morbach" in der Baldenauhalle, im Archäologiepark Belginum, im Holzmuseum in Weiperath, in der Walholzkirche in Hunolstein und in der Burgruine Baldenau möglich. Aber auch Hermeskeil, Thalfang und Kell haben längst auf den Wunsch reagiert, die Ringe an außergewöhnlichen Orten zu tauschen. Etwa jede dritte Hochzeit würde außerhalb der Rathäuser geschlossen, sagen die Standesbeamten unisono. In Thalfang stehen dafür das Haus der Begegnung, die Burg Dhronecken und das Hunsrückhaus am Erbeskopf zur Verfügung, in Kell sind es der Historische Bahnhof und die Alte Mühle, in Hermeskeil die Burg Grimburg.Die beliebtesten Namen 2009: Bei den Jungs war 2009 Felix der beliebteste Vorname. Dahinter rangieren Alexander und Leon. 2008 hatte noch Tim die Nase vorn. Marie führt im Jahr 2009 bei den Mädchen die Liste der beliebtesten Vornamen an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Lena und Jasmin. 2008 hieß die Spitzenreiterin noch Sophie. Hermeskeils Standesbeamter Wolfgang Nellinger, der die meisten Neugeborenen in der Region beurkundet, hat die aktuelle Namens-Hitparade aufgestellt.

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