Weniger Unfälle, mehr Verletzte

SAARBURG/KONZ. Genau 1415-mal hat es im vergangenen Jahr auf den Straßen im Bereich der Polizei-Inspektion Saarburg gekracht. Die gute Nachricht: Verglichen mit dem Jahr 2004, ist die Gesamtzahl der Unfälle gesunken. Allerdings gab es mehr Tote und Verletzte.

Die Verkehrsunfallbilanz 2005 der Polizei-Inspektion Saarburg liegt vor. Erfreulich: Die Gesamtzahl der registrierten Verkehrsunfälle ist - wenn auch nur leicht - gesunken. Hat es noch im Jahr 2004 exakt 1447-mal gekracht, waren es Ende Dezember 2005 "nur" noch 1415 Unfälle. Die Werte gelten für die Zuständigkeitsbereiche der Polizeistationen in Saarburg und Konz, zu denen die Verbandsgemeinden Saarburg und Konz sowie fünf Orte in der Verbandsgemeinde Kell am See gehören. Das - zumindest auf den ersten Blick - positive Ergebnis wird jedoch durch einen Anstieg der Unfälle mit Leicht- und Schwerverletzten sowie Toten getrübt - mit 221 liegt diese Zahl um 15 höher als im Vorjahr. Auf hohem Niveau

Die Zahl der getöteten Personen hat sich sogar von vier auf neun mehr als verdoppelt. "Verglichen mit anderen Regionen, rangieren wir damit auf hohem Niveau", erklärt Günter Schander, Leiter der Polizei-Inspektion (PI) Saarburg. Ausschlaggebend sei der hohe Anteil von Straßen mit starkem Verkehrsaufkommen, zu denen in erster Linie Bundesstraßen zählen. Stark zugenommen haben im Jahr 2005 die Unfälle mit motorisierten Zweirädern. Bei insgesamt 38 Unfällen - zehn mehr als 2004 - waren 19 Schwer- und ebenso viele Leichtverletzte zu beklagen, ein Verkehrsteilnehmer verlor sein Leben. Bedenklich sei der hohe Anteil der 18- bis 24-Jährigen an der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle, betont Schander. An den 1415 Unfällen im Bereich der PI Saarburg waren 310 junge Fahrer beteiligt - jedoch 47 weniger als im Vorjahr. Die trotzdem eher erfreuliche Entwicklung ist nach Ansicht von Wolfgang Hein von der Jugendverkehrsschule der Saarburger Polizei auch dem "einsichtigeren Verhalten" der jungen Fahrzeuglenker am Steuer zu verdanken. Laut Günter Schander sind unter anderem auch bauliche Veränderungen an so genannten Unfallhäufungsstellen für die insgesamt eher positive Jahresunfallbilanz 2005 verantwortlich. Ein Beispiel: "Nachdem vor etwa zwei Jahren an der Moselbrücke in Wellen die Vorfahrt geändert worden war, ereigneten sich dort besonders im Bereich einer Fahrbahnverschwenkung mehrere Unfälle." Fahrer, die auf der B 419, aus Richtung Temmels kommend, nach Nittel wollten, seien zu Fehlverhalten beim Abbiegen verleitet worden. "Die Verschwenkung wurde herausgenommen und die Fahrbahn begradigt." Seither habe es kaum noch Zwischenfälle gegeben.Prävention bleibt wichtig

Nur geringfügig ist die Zahl der Unfälle, die durch Alkoholmissbrauch zustande gekommen sind, zurückgegangen - von 45 im Vorjahr auf 43 im Jahr 2005. Darüber hinaus standen in sieben Fällen die Fahrer unter Drogeneinfluss. "Die Zahlen lägen weitaus höher, würden wir nicht verstärkt kontrollieren", vermutet Schander. "Schon das Wissen darum verhindert in vielen Fällen, dass sich jemand nach dem Genuss von Alkohol oder Drogen ans Steuer setzt." Deshalb zähle die Prävention zu den wichtigsten Aufgaben der Polizei. Dass das offenkundig notwendig ist, scheint die Tatsache zu belegen, dass im vergangenen Jahr 110 Fahrern der Führerschein wegen Alkoholmissbrauchs entzogen wurde. "Deshalb werden wir auch in diesem Jahr intensiv Alkohol- und Drogenkontrollen durchführen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort