Weniger Verkehr im Ort

AYL. Im Ayler Ortsteil Biebelhausen wird jeden Tag in großem Stil gebacken – Tendenz offenbar steigend. Denn bis spätestens Anfang 2007 will die Gemeinde die rechtlichen Voraussetzungen für die bauliche Erweiterung der Großbäckerei "Biebelhausener Mühle" schaffen.

Seit mehr als 75 Jahren glühen die Öfen des inzwischen zur Großbäckerei mutierten Unternehmens in Biebelhausen bereits. Die Geschichte der nach dem Ortsteil von Ayl benannten "Biebelhausener Mühle" beginnt allerdings schon im 17. Jahrhundert. Damals und in der Folgezeit diente sie Getreidebauern aus der Umgebung als Anlaufstelle. Heute finden zahlreiche Menschen aus der Region dort eine Arbeit - und nicht zuletzt darin sieht die Gemeinde die große Bedeutung des Betriebs. "Wir sind froh darüber, ein Unternehmen dieser Größenordnung im Dorf zu haben", betont Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger, der in diesem Zusammenhang gerne von einem "großen, wirtschaftlichen Faktor für die Region" spricht.Firmenverkehr sorgt für Unmut

Allerdings bringt die zentrale Lage mitten in Biebelhausen auch gewisse Nachteile mit sich. Denn so gut wie jeden Tag und meist schon in aller Herrgottsfrühe rollen die Lieferfahrzeuge der "Mühle" durch den Ort, um zahlreiche Geschäfte in der Region und im benachbarten Luxemburg mit Backwaren aller Art zu versorgen. Außerdem verstopfen hin und wieder riesige Sattelschlepper von Zulieferern die durch den Ort führende Kreisstraße 131. Die Situation sorgt zumindest bei einem Teil der Bevölkerung seit längerer Zeit für Unmut, wie einige Einwohner von Biebelhausen dem Trierischen Volksfreund berichten. Nach Auskunft von Siegfried Büdinger laufen die Geschäfte der Großbäckerei derzeit gut - offenbar so gut, dass das traditionsreiche Unternehmen eine Erweiterung des Firmengeländes ins Visier genommen hat. Um die rechtlichen Voraussetzungen für künftige Bauvorhaben zu schaffen, hat der Ayler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einen Bebauungsplan für das Teilgebiet "Biebelhausener Mühle" auf den Weg gebracht. "Ausgangspunkt war ein entsprechender Antrag der Mühle", berichtet der Ortschef. Laut dem für das Trierer Stadtplanungsbüro BKS arbeitenden Thomas Lang ist mit der vorgeschriebenen Offenlage des Bebauungsplans bereits Anfang 2007 zu rechnen. "Noch vor Jahresende 2006 soll es eine frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Bürger geben", stellt Lang in Aussicht. Entsprechend dem aktuellen Planungsstand, zu dem die Biebelhausener Mühle auf TV-Nachfrage keine konkreten Angaben machen wollte, ist außer einer Erweiterung des Gebäudekomplexes auch der Bau einer weiteren Zufahrt zum Firmengelände vorgesehen. "Ziel ist es, den Lastkraftverkehr zu kanalisieren", erläutert Thomas Lang. Anders ausgedrückt heißt das: Mithilfe des separaten Zufahrtswegs, der an der Brücke über den Saarkanal beginnen und über ein Wiesengelände zum rückwärtigen Bereich der Mühle führen soll, könnten Biebelhausens Straßen erheblich entlastet werden. Derzeit ist die Zufahrt nur über die K 131 sowie die Bergstraße innerhalb des Ortes möglich. Die neue Trasse soll über einen bereits vorhandenen Wirtschaftsweg führen. Zumindest aus Sicht von Stadtplaner Lang ist derzeit noch ungewiss, wann der neue Weg gebaut werden soll: "Vermutlich erst dann, wenn eine Erweiterungssituation eintritt, also wenn die bauliche Erweiterung der Biebelhausener Mühle ansteht."

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