Wenn aus Konzern Römer werden

Emsiges Treiben in Konz: Ob Römerfest, verkaufsoffener Sonntag oder Marktschreier am Rathaus - in der Saar-Mosel-Stadt tummelten sich am Wochenende zahlreiche Besucher.

Konz. Es sieht so aus, als hätten sie auf ihrem Feldzug durch die Lande kurz Halt gemacht in Konz. Rund 25 Soldaten des Bitburger Vereins Milites Bedenses haben sich am Wochenende zusammen mit ihren Familien im Maiers-Bach-Park niedergelassen. Stilecht in römische Montur gehüllt, gewährten sie den zahlreichen Schaulustigen, die samstagabends und sonntags das Lager streiften, einen Einblick in das römische Leben. Brot, Käse mit Kräutern oder eine Schale Puls-Eintopf und ein Glas Mulsum dazu sorgten für den kulinarischen Eindruck.

Handgewebte Stoffe halten die Soldaten warm



Etliche Besucher bewunderten nicht nur die eindrucksvolle Lager-Stimmung mit Feuer, Zelten und detailreichen Accessoires im Park, sondern auch die Ausdauer der Soldaten, bei etwa 13 Grad Celsius am Tag in knapper Montur und mit nackten Füßen in Riemensandalen auszuharren. "Es lässt sich noch gerade so aushalten", sagt Germanicus Valens alias Stephan Jeckel. "Aber es macht schon Sinn, dass zu Zeiten der Römer in diesen Wochen die Feldzug-Saison ausgelaufen ist." Die handgewebten, dichten Stoffe unter ihrer Rüstung hielten die Soldaten noch warm.

Ins Schwitzen gerieten indes die Teilnehmer am Drachenbootfahren auf der Saar. Diese Attraktion war einer der Höhepunkte neben der feierlichen Gründung der römischen Siedlung Contionacum am Samstagabend und der Eröffnung des römischen Rundgangs am Sonntagmorgen. Rund 150 Interessierte wanderten durch die Stadt.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Durchführung des Römerfestes", sagt Stadtgespräche-Moderator Thomas Lepping. Und Projektgruppenleiter Hartmut Schwiering ergänzt: "Dafür, dass das Fest zum ersten Mal stattfindet, bin ich mit der Resonanz zufrieden." Ein gelungener Anfang, das meint auch Passant Stefan Ehlers aus Oberemmel. "Beim nächsten Mal kann es gerne noch mehr Aktionen geben." Dabei stellt er sich zum Beispiel noch mehr römisches Leben und hier und da einen Wettkampf vor.

Von dem Lagerleben beeindruckt zeigte sich auch Hans-Josef Tinnes aus Wasserliesch - auch wenn es zunächst etwas schwierig gewesen sei, den Park zu finden. "Das hätte deutlicher ausgewiesen werden müssen." Außerdem bedauert er, dass das Römerfest und der verkaufsoffene Sonntag auf die gleichen Tage wie die traditionell zu diesem Datum stattfindende Wasserliescher Kirmes fallen.

Wem es weniger um die Römer als ums Einkaufen am Sonntag ging, konnte sich bei den Marktschreiern und Krammarkthändlern auf dem Marktplatz oder in den geöffneten Läden in der Innenstadt und am Stadtrand umschauen. Ein buntes Programm auf dem Saar-Mosel-Platz lud zum Verweilen ein. Vielerorts zeigten sich die Geschäftsinhaber zufrieden mit dem Kundenbetrieb.

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