Wenn der Hirsch röhrt

KONZ-OBEREMMEL. Ein ungewöhnlicher Anblick für Spaziergänger im Oberemmeler Forst: Schranken, Warnschilder und Wachleute blockieren den Weg zum Wald.

Der herbstliche Wald in Oberemmel bietet ein Hörerlebnis ganz besonderer Art. Denn es ist die "Hohe Zeit des Rotwilds" - der Hirschbrunft. Doch als Anwohner vor Kurzem in den Wald wollten, um das Spektakel der Hirschbrunft zu beobachten, stießen sie plötzlich auf Hindernisse: Eine Straßensperre und ein Warnschild mit der Aufschritt "Hirschbrunft - Wegen Abschuss von Hirschen Lebensgefahr" hinderte sie am Weitergehen. Wie in einem militärischen Sperrbezirk kamen sie sich vor, als sie obendrein auf Wachposten in Zivil stießen, die sich vor der Sperrung postiert hatten, um Spaziergänger und Autofahrer abzufangen. Ein Luxemburger Jagdpächter ist verantwortlich für diese Maßnahme, die Unmut bei den Anwohnern in Oberemmel verursacht. Sie halten das Schild samt Sicherheitsposten für übertrieben. "Bei uns im Forstamt in Konz gingen Anrufe von betroffenen Landwirten und Winzern ein, die den Weg nutzen", berichtet Martin Bee, der die Maßnahme ebenfalls für übertrieben hält. Genehmigt wurde sie von der Verbandsgemeindeverwaltung in Konz, die auch für das Aufstellen der Schilder verantwortlich war. "Es sollte jegliches Risiko für Fahrer und Anwohner vermieden werden. Es ist nur zu ihrem Schutz", erklärt Walter Lutz von der Verbandsgemeindeverwaltung Konz. Bei dem gesperrten Weg handelt es sich um einen Land- und Forstwirtschaftsweg, der häufig unerlaubterweise als Abkürzung von Pellingen nach Oberemmel genutzt wird. Nach Angaben von Anwohnern habe es im vergangenen Jahr bereits eine einfache Straßensperre gegeben, die sich als nicht ausreichend darstellte. Sie wurde in vielen Fällen von Wanderern und Autofahrern übergangen. Aus diesem Grund hat der Jagdpächter diesen Herbst ein privates Sicherheitsunternehmen engagiert. Mittlerweile sind die Jäger samt Sperrung und Sicherheitsleuten abgezogen, um den Oberemmeler Anwohnern den Weg in ihren Wald wieder frei zu geben.

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