Wenn Fuchs und Hase in Not geraten

Vor zwei Jahren begann der Verein "Wildtier-Pflegestation Saarburg" mit dem Bau einer Auffangstation für kranke und verletzte Wildtiere (der TV berichtete). Seit dem Frühjahr ist die Einrichtung in Betrieb, wenngleich die Bauarbeiten noch lange nicht abgeschlossen sind. Denn noch immer fehlt es dem Verein an Geld.

 Der zur Pflegestation umgebaute Geräteschuppen (Foto) ist inzwischen in Betrieb. Wolfgang Klotzbücher zeigt die Rückseite des Gebäudes, an die demnächst eine Außenvoliere angebaut werden soll. TV-Foto: Hermann Pütz

Der zur Pflegestation umgebaute Geräteschuppen (Foto) ist inzwischen in Betrieb. Wolfgang Klotzbücher zeigt die Rückseite des Gebäudes, an die demnächst eine Außenvoliere angebaut werden soll. TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg. Wer ein verletztes oder krankes Wildtier findet, fragt sich: "Wohin damit?" Fuchs, Hase, Igel und andere Wald- und Wiesen-Bewohner gehören keinem, "also fühlt sich auch niemand für sie verantwortlich", sagt Wolfgang Klotzbücher, der den an der Straße nach Mannebach gelegenen Greifvogelpark betreibt. Eine zentrale Anlaufstelle für jene, die ein in Not geratenes Wildtier gefunden haben, gab es im gesamten Landkreis und darüber hinaus lange nicht.

Seit dem Frühjahr ist das anders. In unmittelbarer Nähe zum Greifvogelpark eröffnete der Verein "Wildtier-Pflegestation Saarburg" eine Auffang- und Pflegestation. Klotzbücher, der Vorsitzender des Vereins ist, berichtet: "Mehr als 600 Tiere haben wir seither bekommen und zum Teil wieder ausgewildert." Bis Jahresende werde man sicherlich die 800er-Marke erreichen. Zu Klotzbüchers "Patienten" gehörten und gehören diverse heimische Vogelarten sowie kleine und große Säuger. Auch Exoten wie Schildkröten und einen Skorpion, die von ihren Besitzern ausgesetzt worden waren, päppelten Klotzbücher und seine Vereinskollegen wieder auf. Das Problem dabei: Die Aufnahmefähigkeit der Wildtier-Pflegestation ist begrenzt, denn noch immer stehen seit dem Beginn ihres Baus vor rund anderthalb Jahren nicht alle geplanten Räumlichkeiten zur Verfügung.

Rückblick: Im Frühjahr 2007 begann der Verein "Wildtierpflegestation Saarburg" auf einem Gelände, das die Stadt Saarburg als Forststützpunkt genutzt hatte, mit dem Bau der Auffangeinrichtung für Wildtiere (der TV berichtete). Geplant war, einen vorhandenen Geräteschuppen mit mehreren Volieren und einem Außengehege auszustatten. In einem ebenfalls vorhandenen Blockhaus sollten Behandlungszimmer, Quarantäne-Raum und ein kleines Büro entstehen. Geschätzte Gesamtkosten: 180 000 Euro. Während die Arbeiten im Gerätehaus, der jetzigen Pflegestation, fast abgeschlossen sind - unter anderem soll noch das Dach erneuert werden -, ist im Blockhaus noch nichts passiert. Auch eine begonnene Auswilderungsanlage für Greifvögel ist noch nicht betriebsbereit. Wolfgang Klotzbücher schildert das Dilemma: "Wir können nur weiterbauen, wenn Geld da ist." Und das Geld sei trotz Unterstützung vom Land, der Stadt, einer örtlichen Bank, von Privatpersonen sowie der Mitgliedsbeiträge des Vereins knapp. "Von unserem Ziel, spätestens 2010 fertig zu werden, sind wir schon abgerückt", sagt Klotzbücher. Allerdings suche man nicht nur weiterhin Sponsoren, sondern auch Freiwillige, die die Versorgung der Tiere übernehmen. Klotzbücher gibt sich trotz allem optimistisch: "Immerhin sind wir inzwischen so weit, dass wir in Not geratene Tiere aufnehmen können."

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