"Wenn nicht jetzt, wann dann"

Schon als Kind spielte sie im Wingert, heute hilft sie bei der Lese und bald möchte sie Weinkönigin sein: Judith Schmitt aus Oberemmel kandidiert bei der Wahl der Weinhoheiten von der Saar und Obermosel.

 Der Wein steht bei ihr im Vordergrund: Judith Schmitt ist eine der vier Kandidatinnen, die um die Krone der Saar-Obermosel-Weinkönigin kämpfen. TV-Foto: Anke Pipke

Der Wein steht bei ihr im Vordergrund: Judith Schmitt ist eine der vier Kandidatinnen, die um die Krone der Saar-Obermosel-Weinkönigin kämpfen. TV-Foto: Anke Pipke

Konz-Oberemmel. Sie ist jung, aufgeweckt und zielstrebig: Judith Schmitt aus Konz-Ober emmel tritt neben drei weiteren Kandidatinnen (Porträts folgen) bei der Wahl um das Amt der Saar-Obermosel-Weinkönigin 2008/2009 an. Schon vor etlichen Jahren war ihre Verwandtschaft fest davon überzeugt: "Sie muss sich um die Krone bewerben." Damit stießen sie bei der Studentin allerdings zunächst auf Granit. "Nein", war sie sich sicher, "das muss nicht sein."

Studium mit Bezug zum Wein



Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Die Aufforderungen aus dem näheren Umfeld sind weniger geworden, das indes begonnene Studium der Freizeit- und Tourismusgeografie an der Trierer Universität dafür interessanter. Praktika bei der Industrie- und Handelskammer zum Thema "Wein und Tourismus", im Zusammenhang mit dem Weinschiff Neumagen-Dhron und ihr aktuelles Projekt zur Erstellung von Karten des Saar-Weinanbaugebiets haben ihr bereits Einblicke in die Materie gebracht.

Und auf einmal stand fest: "Wenn du es jetzt nicht machst, dann gar nicht mehr." Zusammen mit ihrer Freundin Michaela Zimmer fasste sie den Entschluss, sich gemeinsam für die nächste Saison zu bewerben. "Wir gehen sowieso schon zu Veranstaltungen wie Wein- und Gourmet-Festival oder zum Weinforum", erzählt die 24-Jährige. Da komme das angestrebte Amt der Weinkönigin ihr sehr entgegen. Auch Kontakte, die sie bereits über ihren Vater und nebenberuflichen Winzer Albert Schmitt in der Weinbau-Branche geknüpft habe, könne sie auf diese Weise vertiefen. Aber das Schönste an der neuen Herausforderung wäre für sie, "die Menschen vom hiesigen Wein zu überzeugen". Das sei ihr schon des Öfteren bei Freunden gelungen, die zunächst dem ausländischen Wein zugetan waren.

Bezug zur Heimat bleibt bestehen



Die Freunde seien es nun auch, die befürchten, dass die Studentin bald keine Zeit mehr für sie und das Oberemmeler Vereinsleben habe. Doch die Winzers tochter entschärft die Befürchtungen: Sie bleibe im Karnevalsverein ECC und in der Internationalen Freizeitjugend (IFJ). Daran hatte ja auch schon der Umzug nach Trier nichts geändert.

Im Gegenteil: Judith Schmitt will sich in Zukunft noch etwas intensiver um den Ort und sein Tourismus-Potenzial kümmern. "Da gibt es noch viel zu tun."

Ob sie diese Arbeit als Weinkönigin oder -Prinzessin angehen wird, entscheidet sich bei der Wahl während der Nitteler Weinkirmes vom 15. bis 18. August. Im Rahmen des Saarweinfestes vom 6. bis 8. September wird die nächste Weinkönigin verkündet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort