Wenn Schüler die eigene Sprache erforschen

Trier · An der Universität Trier ist ein von der Nikolaus Koch Stiftung gefördertes Projekt mit dem Titel "Meine Sprache und ich" gestartet. Beteiligt sind Schüler und Lehrer des Gymnasiums Hermeskeil und des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums Trier sowie Sprachwissenschaftler der Universität.

Trier. "Meine Sprache und ich" ist ein längerfristig ausgelegtes Projekt, bei dem sich die Schüler mit der Erforschung regionaler Familiennamen, Besonderheiten des Moselfränkischen (wie dem Holen/nehmen-Phänomen) und dem Anredesystem ihrer Schulen beschäftigen. Zur Heranführung in die Thematik informierte Professor Claudine Moulin bereits eine Gruppe der Teilnehmer über die Entstehung und Entwicklung der deutschen Dialektlandschaft. Dabei ging die luxemburgische Muttersprachlerin vor allem auf die Besonderheiten des moselfränkischen Dialekts ein.
Arbeiten mit Datenbanken


Schüler stellen die in einem Workshop erarbeitetn Hypothesen und Forschungsfragen an die regionalen Familiennamen: Woher kommt mein Name? Wie lassen sich Schreibvarianten erklären? Warum ist bei einigen Namen die Bedeutung offensichtlicher als bei anderen? Hier waren besonders der Ursprung, die Bedeutung und die Verbreitung des eigenen Namens von Interesse. Anhand der Nachnamen der Projektbeteiligten gab Nikolaus Ruge daraufhin in einem Vortrag eine erste Übersicht zur Klassifikation in Familiennamen aus Rufnamen, Wohnstättennamen, Herkunftsnamen, Berufsnamen und Übernamen. So verrät der Name Kolling, dass sein erster Träger in der Nähe einer kolinge, einer Hölzung zum Kohlenbrennen, wohnte.
Die Häufigkeit des eigenen Familiennamens und seine Verteilung innerhalb Deutschlands ermittelten die Schüler mit Hilfe von elektronischen Datenbanken. Abschließend wurden die jungen Forscher bei einer Bibliotheks-Ralley mit ersten wissenschaftlichen Handgriffen vertraut gemacht und auf die eigene zukünftige Forschungsarbeit eingestimmt.
Ihre Forschungsansätze werden die Schüler nun selbstständig in Form einer AG am Gymnasium Hermeskeil weiterverfolgen, die von den Lehrerinnen Katrin Borger und Christina Hoffmann geleitet wird, und im Rahmen eines Leistungskurses Deutsch mit dessen Lehrerin Hildegard Steimer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier.
Die Kooperation mit der Universität und den jeweiligen Schulen wird durch regelmäßige Workshops und Exkursionen weitergeführt. red

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