Wer bin ich?

TRIER. (red) 120 Religionslehrer von Gymnasien im Bistum Trier waren im Mai in Trier zu ihrer Jahrestagung zusammengekommen. Im Mittelpunkt stand die Frage nach "Selbstwerdung und Selbstfindung" und nach der eigenen Identität. 18 junge Lehrer erhielten von Weihbischof Peters die katholische Lehrerlaubnis.

Herbert Hoffmann, Leiter der Abteilung Schule/Hochschule des Bistums, definierte Religionsunterricht als einen Ort, an dem Heranwachsende zu sich selbst und zu ihren besten Möglichkeiten finden sollten: "Insofern wir den Religionsunterricht nicht zur Religionskunde verkommen lassen oder auf einen Ethikunterricht reduzieren, ist das Ziel eindeutig: Es geht um die Chance und Hilfestellung, den ,neuen Weg', wie Paulus sagt, zu entdecken." Der Religionsunterricht weise in einen christlich begründeten Orientierungshorizont ein, ermögliche durch Bezug auf Jesus Christus Selbstfindung im Glauben, gebe Halt im Auf und Ab des Lebens, mache dialogfähig und ließe "Menschen ihres Lebens froh werden". In Vorträgen gingen Experten auf das Thema der Tagung ein: "Identität jenseits der Ich-Kultur? Der Religionsunterricht als Partner in einem Suchprozess." Waldemar Vogelgesang aus Trier sagte, dass es heute nicht mehr darum gehe, ein für alle Mal die "wahre" Identität zu erwerben und sie durch alle Lebenslagen durchzuhalten. Gefragt sei vielmehr Authentizität bei veränderten Lebenslagen und Rollen. In Arbeitskreisen wurde unter anderem am Beispiel des Weltjugendtags die Bedeutung der gemeinsamen Erfahrung für die Bildung einer religiösen Identität aufgezeigt. Der Trierer Schauspieler Michael Nix führte das Ein-Personen-Stück "Klamms Krieg" auf und regte damit zu Diskussionen über Identität und Authentizität von Lehrpersonen an. In einem Gottesdienst überreichte Weihbischof Jörg Michael Peters 18 jungen Religionslehrern die "Missio Canonica", die kirchliche Unterrichtserlaubnis für katholischen Religionsunterricht.

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