"Wer Tourismus will, muss in Attraktionen investieren"

St Wendel · Erweiterung des Gruppenzeltplatzes auf dem Campingplatz und ein neues Sanitärgebäude - das sind Erweiterungen, die für dieses Jahr rund um den Bostalsee geplant sind. Das Investitionsvolumen beträgt 330 000 Euro.

St. Wendel. Zwei Millionen Euro muss der Landkreis St. Wendel in diesem Jahr ausgeben, um die Verluste des Freizeitzentrums Bostalsee abzudecken. Während Landrat und CDU-Mehrheitsfraktion im Kreistag diese Ausgaben verteidigten, sind sie nach Ansicht der SPD zu hoch. Die SPD forderte deshalb, auf den Bau einer neuen Bauhofshalle zu verzichten, fand aber in der jüngsten Kreistagssitzung dafür keine Mehrheit.
Landrat Udo Recktenwald betonte bei der Verabschiedung des Stellenplanes, des Wirtschaftsplanes und des Investitionsprogrammes des Freizeitzentrums Bostalsee, dass die Steigerung des Zuschussbedarfes auch deshalb verursacht wurde, weil man am See erheblich investiert habe.
In diesem Jahr wird der Gruppenzeltplatz auf dem Campingplatz erweitert und ein neues Sanitärgebäude errichtet. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 330 000 Euro. Die Asphaltierung des Seerundweges wird für 330 000 Euro abgeschlossen. Geplant ist auch eine neue Halle für den Bauhof am See, für die in diesem Jahr 1,03 Millionen Euro eingeplant sind.
Wobei das Land Rheinland-Pfalz hier 70 Prozent der Kosten übernimmt. "In den nächsten Jahren werden wir keinen solchen Investitionsbedarf mehr haben", sagte der Landrat, betonte aber auch: "Wenn wir Tourismus als zentrales Thema akzeptiert haben, dann müssen wir auch in die Attraktionen investieren."
Das sah Werner Wilhelm für die CDU-Mehrheitsfraktion genauso. Er sprach sich für eine neue Halle für den Bauhof des Freizeitzentrums aus. Das alte Gebäude stamme aus den 1970er Jahren.
Wilhelm: "2011 war ein erfolgreiches Jahr am Bostalsee. Endlich ist mit dem Bau des Ferienparkes begonnen worden. Der Hotelneubau kommt." Für das Jahr 2013 forderte er einen behindertengerechten Zugang vom Strandbad zum See. Wilhelm: "Wir müssen uns fit machen für die nächsten Jahre."
Der Ferienpark und der Hotelneubau seien gemeinsame Erfolge, unterstrich für die SPD-Fraktion Torsten Lang: "Der Bostalsee ist ein geborener Verlustbetrieb. Mit der Infrastruktur schaffen wir einen Mehrwert für die Region. Dazu stehen wir." Das dürfe aber nicht dazu verleiten, unbedarft Geld auszugeben. Das Defizit des Freizeitzentrums habe sich in zehn Jahren verdoppelt. Eine der Ursachen seien die Investitionen. Lang: "Das, was notwendig ist, sollten wir machen." Darunter fällt aber nach seiner Meinung nicht das neue Bauhofgebäude. Das koste insgesamt zwei Millionen Euro.
Mit den Stimmen von CDU und des Vertreters der Freien Bürgerbewegung gegen das Votum der SPD und des Grünen-Ratsmitgliedes beschloss der Kreistag dann das Investitionsprogramm des Freizeitzentrums. Mit den Stimmen von CDU, Bürgerbewegung und Grünen bei Ablehnung der SPD wurde auch der Wirtschaftsplan genehmigt. "In den nächsten Jahren werden wir keinen solchen Investitionsbedarf mehr haben", betonte Landrat Udo Recktenwald in der Kreistagssitzung. red

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