Werke investieren in Wellen

Wellen/Konz · Die Kläranlage in Wellen ist abgeschaltet. Das Abwasser wird nun über eine Pumpanlage zum Klärwerk in Konz transportiert. Die Infrastruktur dafür kostet 2,2 Millionen Euro. 900 000 Euro davon sind ein Posten des neuen Investitionsprogramms der Verbandsgemeindewerke.

Die Bürger der Verbandsgemeinde (VG) Konz können künftig stabile Wasserpreise erwarten - das sagt der Leiter der Verbandsgemeindewerke Konz, Stefan Oberbillig. Mit Blick auf das Jahr 2011 erklärt er: "Die hohen Investitionen im Bereich Abwasserbeseitigung, die zum Anstieg des Wasserpreises geführt haben, gehören nun der Vergangenheit an."

Das ist für die Bürger eine bedingt gute Nachricht: Stabile Preise heißt, dass sie auf hohem Niveau stagnieren. Zurzeit zahlt eine Durchschnittsfamilie in der VG Konz rund 986 Euro jährlich für die Wasserver- und -entsorgung - das ist weitaus mehr als in den benachbarten Verbandsgemeinden (der TV berichtete).

Investiert wird laut Oberbillig nächstes Jahr vor allem in die Wasserversorgung. 1,1 Millionen Euro sind für die Erneuerung der Aufbereitungsanlage in Wasserliesch eingeplant. Dort müsse die Kapazität erhöht werden, sagt Oberbillig. Bei der Abwasserbeseitigung wurde 2010 am meisten in die Gemeinde Wellen investiert. Sie hat jetzt keine eigene Kläranlage mehr. Wo früher das Abwasser gesäubert wurde, steht heute nur noch ein Pumpwerk. Das Abwasser wird inzwischen in Konz gereinigt. Für die neue Infrastruktur sind insgesamt 2,2 Millionen Euro fällig - davon mehr als 1,2 Millionen Euro für den Umbau der Kläranlage. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord verlangt zudem, dass auch die Regenrückhaltebecken erneuert werden. Für dieses Projekt sind 2011 mehr als 900 000 Euro eingeplant. Warum der Umbau der Kläranlage sein musste, erklärt Oberbillig: "Die Kläranlage in Wellen war zu klein und nicht mehr zeitgemäß." Das habe eine Studie des Ingenieursbüros Spoo & Partner ergeben. Die Überleitung des Abwassers aus der Kläranlage Wellen zum Klärwerk an der Saarmündung sei die wirtschaftlichste Lösung für die Zukunft, hieß es da.

Die VG-Werke haben entsprechend umgeplant. Die Wellener Kläranlage wurde in ein Pumpwerk umgebaut. Die VG-Werke haben außerdem eine Druckleitung zwischen Wellen und dem Pumpwerk in Temmels verlegt. Von dort werden die vorhandenen Leitungssysteme genutzt, um das Wellener Abwasser nach Konz zu transportieren.

Unterstützung bekommen die VG-Werke jetzt vom Land. Aus Mainz kam vergangene Woche der Bescheid, dass das Land das Wellener Projekt mit einem zinslosen Darlehen von 1,3 Millionen Euro fördert.

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