Wertvoller als eine Olympia-Medaille

Trier. (mehi) Gute Laune sei ihr Markenzeichen, der Fernsehgarten ihr Hobby. ATK-Präsident Peter Pries ist sichtlich stolz auf die 17. Preisträgerin des Kaiser-Augustus-Ordens, Andrea Kiewel. Ganz persönlich ist seine Laudatio: Er erzählt von ihrer Kindheit in Berlin, vom Sommerurlaub, in den sie mit ihrer Familie in Papas vollgestopften Trabi auf den Campingplatz fuhr, und ihrem großen Hobby - dem Schwimmen.



Mehr als 7000 Meter habe die Wasserratte als 14-Jährige täglich im nassen Element zurückgelegt, berichtet er. Sie sei mehrfache deutsche Meisterin und Mitglied in der Jugend-Nationalmannschaft gewesen. Und er tröstet sie, weil sie nie eine Olympia-Medaille gewann: "Davon gibt es viele, den Augustus-Orden erst 16 Mal."

Nach ihrem Pädagogik-Studium unterrichtete Andrea Kiewel als Sport- und Deutschlehrerin. 1990 moderierte sie ihre erste Kindersendung, später für ARD und das SAT1-Frühstücksfernsehen. Seit 2000 sei sie das Gesicht des ZDF-Fernsehgartens - mit Begeisterung, fügt Pries hinzu. "Da fliegen schon mal die Schuhe weg, und sie läuft barfuß durch den Garten."

Beeindruckt ist er vom sozialen Engagement der 44-Jährigen. Mehr als 600 000 Euro habe sie in Fernsehsendungen für einen guten Zweck gewonnen, sei 2008 mit der Welthungerhilfe in Indien gewesen.

"Darauf kann man sich nicht vorbereiten", sagt Kiewel. Erschreckend seien Armut und Elend, selbst in Gebieten, in denen die Welthungerhilfe aktiv sei. Deshalb stiftet sie die 5555,55 Euro Preisgeld dieser Organisation. Dafür und für den Orden bedankt sie sich: "Besser hätte dieses Jahr nicht beginnen können. Das ist wie Geburtstag, Verlobung, Hochzeit und das erste Kind an einem Tag!"

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