Wettbewerb an Saar und Obermosel: Vier beste Kandidaten stellen sich im Konzer Kloster Karthaus vor

Konz · Zum Auftakt des Konzer Heimat- und Weinfests werden beim Festdinner im Kloster Karthaus am Donnerstag, 14. Juli, zwei Jungwinzer des Jahres gekürt. Der TV hat die vier besten Kandidaten, deren Weine dann serviert werden, vorab getroffen.

 Rangeln ums Neumagener Weinschiff: Peter Thelen und Stefan Müller konkurrieren um die Trophäe für den Jungwinzer des Jahres 2016 an der Saar, Maximilian Frieden und Peter Greif junior um den gleichen Titel an der Obermosel (von links). TV-Foto: Christian Kremer

Rangeln ums Neumagener Weinschiff: Peter Thelen und Stefan Müller konkurrieren um die Trophäe für den Jungwinzer des Jahres 2016 an der Saar, Maximilian Frieden und Peter Greif junior um den gleichen Titel an der Obermosel (von links). TV-Foto: Christian Kremer

Foto: (h_ko )

Konz. Sie sind alle unter 40, und sie sind vor allem eines: gut in ihrem Beruf. Peter Greif junior (32, Tawern-Fellerich), Maximilian Frieden (24, Nittel), Peter Thelen (28, Konz-Oberemmel) und Stefan Müller (27, Konz-Krettnach) sind die besten vier Jungwinzer von Saar und Obermosel.
Sie haben sich durchgesetzt im Wettbewerb um den Titel Jungwinzer des Jahres, den die Verbandsgemeinde Konz fürs Heimat- und Weinfest im Konz-Saarburger Raum erstmalig vergeben wird.

Weil sie bei einer Blindverkostung der Landwirtschaftskammer Trier am besten abgeschnitten haben, dürfen sich die vier beim Vorspiel des Heimatfests, dem Festdinner am Donnerstag, 14. Juli, 19 Uhr, im Kloster Karthaus vorstellen. Vor und während des Vier-Gang-Menüs werden die Weine der vier Nachwuchswinzer serviert.
Dann wird aus dem Kreis der vier Winzer ein Sieger für die Saar (Müller oder Thelen) und ein Sieger für die Obermosel (Frieden oder Greif) gekürt. Sie erhalten dann jeweils ein Modell des Neumagener Weinschiffs mit Gravur.

Der Wettbewerb dient laut Max von Kunow, Mitglied des Vereins der Prädikatswinzer und Mitorganisator des Konzer Heimat- und Weinfests, vor allem dazu, die jungen Winzer bekannter zu machen.
Die Weine aller Beteiligten seien sehr gut, sagt er, einige haben laut dem Experten sogar "internationales Topniveau". Die beiden Sieger zu küren, war deshalb nicht einfach: "Das war eine sehr dichte und knappe Entscheidung." Obwohl von Kunow erst nach dem Festdinner bekannt gibt, wer gewonnen hat, meint er schon jetzt: "Die sind alle Sieger."

Dass die Weine aller Beteiligten eine gute Qualität haben, hat eine Blindverkostung bei der Landwirtschaftskammer Trier ergeben.
Dort waren mit Spitzenwinzer Florian Lauer (Ayl, Weingut Peter Lauer), Peter Terges (Trier-Olewig, Weingut Terges) und Roby Ley (Direktor des luxemburgischen Weinbauinstituts) Experten am Werk. Sie haben fast 50 2015er Weine probiert, ohne zu wissen, von wem die Tropfen sind. Und sie waren durch die Bank begeistert.
Jurymitglied Lauer meint: "Dass die Weine von 2015 gut sind, ist mir nicht neu. Aber es ist überraschend, dass die qualitativ so dicht beieinanderliegen." Er sieht die verkosteten Weine weit über dem Niveau von Qualitätsweinen.

Auch Mit-Juror Terges ist begeistert - vor allem, dass relativ unbekannte Weingüter so gute Tropfen abliefern: "Wenn die Weine beim Konzer Heimat- und Weinfest ausgeschenkt werden, wäre das die beste Werbung."
Dass die vier Besten aus der VG Konz und nicht aus der ebenfalls beteiligten VG Saarburg kommen, ist laut von Kunow Zufall. Schließlich seien sie wegen einer Blindverkostung nominiert worden.
Das Feld der Winzer liege eng zusammen. Die Entscheidung zwischen den vier Besten fiel laut von Kunow extrem knapp aus. Obwohl die Bewertungsskala von null bis 100 reichte, seien am Ende 0,8 und 0,06 Punkte in der Gesamtbewertung ausschlaggebend gewesen.
Es gibt noch wenige Restplätze beim Festdinner. Informationen unter Telefon 06501/83192.Extra

Peter Thelen ist seit 2012 Betriebsleiter des Oberemmeler Weinguts Willems und Willems. Eigentümer sind Jürgen und Carolin Hofmann, die neben dem Emmler Gut noch eins in Rheinhessen haben. Der 28-Jährige hat Weinbau-Erfahrung in Südafrika gesammelt. Thelen stammt aus Köln. Er ist mit 15 Jahren über ein Praktikum im Weingut seines Urgroßvaters zum Weinbau gekommen. Stefan Müller vom Weingut Müller in Krettnach ist auch für die Saar nominiert. Der 27-Jährige ist Weinbautechniker und hat den elterlichen Betrieb im Tälchen 2013 übernommen. Seine Spezialität sind Rieslinge von feinherb bis restsüß. Es gebe keine Konkurrenz zwischen den Jungwinzern, sagt er. Durch die Teilnahme am Wettbewerb will er bekannter werden und Kontakte knüpfen cmkExtra

Maximilian Frieden vom Weingut Frieden-Berg in Nittel will die Strukturen im elterlichen Betrieb ausbauen. Der 24-Jährige ist Weinbautechniker. Und, wie an der Obermosel üblich, spielt für ihn die Rebsorte Elbling eine wichtige Rolle. Sein Ziel sei es, individuelle Weine zu kreieren. So hat er sich 2014 auch schon an einem im Barriquefass gelagerten Auxerrois, einer Art Weißburgunder probiert. Peter Greif junior (32) vom Weingut Peter Greif (Tawern-Fellerich) ist Winzermeister, hat aber zuerst eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker gemacht. Eigentlich sollte sein Bruder den väterlichen Betrieb übernehmen. Dieser stieg aber in ein anderes Weingut ein. Greif junior sattelte um. Er baut unter anderem roten Elbling an, um Rosé zu machen - laut Greif ein "schöner Sommerwein". cmk

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