Whisky aus dem Dreiländereck

Whisky ist nicht unbedingt typisch für die Region. Umso erstaunlicher ist es, dass einer der besten, die das europäische Festland zu bieten hat, aus dem "Hochland" zwischen Obermosel und Saar stammen soll: vom Saargau. In Bilzingen stellt die Familie Vallendar ihren "Threeland Single Malt" her.

 Erst seit vergangenem Jahr ist der von Fachleuten hochgelobte Threeland Single Malt der Whisky-Brennerei Vallendar aus Bilzingen auf dem Markt. TV-Foto: Hermann Pütz

Erst seit vergangenem Jahr ist der von Fachleuten hochgelobte Threeland Single Malt der Whisky-Brennerei Vallendar aus Bilzingen auf dem Markt. TV-Foto: Hermann Pütz

Wincheringen-Bilzingen. (hpü) "Schönes helles Amalgam aus röstigen und honigkaramelligen Noten, konsequent am Gaumen, kompakt und anhaltend" - was auch immer das für den Laien bedeutet, für Andreas Vallendar spricht aus dem Satz, der in der Februar-Ausgabe eines renommierten Gourmet-Magazins zu lesen war, nur Lob. Gemeint ist mit der Umschreibung die Spirituose, die der Getränketechnologie-Ingenieur Vallendar zusammen mit seinem Bruder und dem Vater in der familieneigenen Brennerei in Bilzingen herstellt: Whisky.

Der Whisky aus Bilzingen ist mit einer Jahresproduktion von rund 2000 Halbliterflaschen nicht nur eine Rarität, sondern er gehört inzwischen auch zu den besseren Getränken seiner Art - schenkt man beispielsweise Jim Murray Glauben.

So bewertete der britische Schriftsteller und Fachjournalist etwa das Threeland-Premieren-Produkt von 2009 (gebrannt drei Jahre zuvor) in der jüngsten Ausgabe seiner "Whisky Bible" immerhin mit 93 von insgesamt 100 möglichen Punkten. Zudem erhob Murray den Bilzinger Familienbetrieb unlängst zu einer der besten Whisky-Brennereien auf dem europäischen Festland.

Erst seit dem vergangenen Jahr ist der "Threeland Single Malt" - unter diesem Namen wird das "geistreiche" Getränk gehandelt - offiziell zu haben. "Der Hauptverkauf läuft über unseren Hof", berichtet Vallendar. Allerdings sei man inzwischen auch in die Internet-Vermarktung eingestiegen und habe bereits Kunden in ganz Deutschland sowie in Luxemburg und Belgien.

Im Rahmen einer öffentlichen Verkostung präsentierten die Vallendars, die auch Obstbrände herstellen, nun den Whisky-Jahrgang 2007. Nach dreijähriger Lagerung in ehemaligen Sherry- beziehungsweise Moselweinfässern ist das Produkt seither zu haben. Letzteres lässt sich nach Auskunft von Andreas Vallendar vom Charakter her am ehesten seinem irischen Pedant zuordnen, "wenngleich unser Whisky weniger torfig schmeckt".

Den Namen "Threeland" hat der Saargau-Brand übrigens von seiner Herkunft, wie Vallendar erklärt. "Die Zutaten kommen alle aus dem Dreiländereck: das Gerstenmalz aus Deutschland und Luxemburg und die Fässer aus Frankreich."

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