Wie der Herr, so's Gscherr
Es tut mir leid, und ich entschuldige mich auch schon präventiv dafür, aber ich muss Sie bereits am frühen Morgen, möglicherweise beim Frühstück, mit etwas Unappetitlichem belästigen. Aber es muss einfach raus.
Wie würden Sie reagieren, wenn ich vor Ihrer Haustüre mein großes Geschäft verrichten würde? Sie würden mich anschreien, verprügeln, anzeigen oder alles zusammen. Und zwar mit Recht. Wie reagieren Sie aber, wenn ein Hund der Übeltäter ist. Sie werden den Hund sicher nicht malträtieren. Dann geht es Ihnen wegen Tierquälerei an den Kragen. Also müssen Sie sich ans Herrchen oder Frauchen halten, was nicht ganz einfach sein wird. Und damit spreche ich jetzt gezielt einen bestimmten Hundebesitzer an. Ihr Hund hat vor einiger Zeit genau vor meiner Haustür sein Geschäft verrichtet. Und ich bin in den Haufen reingetreten und beinahe noch ausgerutscht. Ich habe nichts gegen Hunde. Es liegt mir fern, Ihren Hund zu bestrafen. Hunde sind ein Spiegelbild ihres Herrchens oder Frauchens. Wie der Herr, so's Gscherr. Natürlich muss ein Hund auch Mal — ziemlich oft sogar. Wer sich Gedanken macht, entfernt die Hinterlassenschaft und achtet darauf, dass öffentliche Anlagen möglichst sauber bleiben. Wahrscheinlich sind Sie aber jemand, der über alles und jeden nörgelt und intolerant ist. Ein Moralapostel und ein Egoist. Ich verspreche Ihnen: Sollte ich Ihnen auf die Schliche kommen, werde ich mir etwas Besonderes für Sie einfallen lassen. Vielleicht lege ich Ihnen ein Schäufelchen und eine Tüte vor die Tür. Solche Utensilien zur Beseitigung der Hunde-Hinterlassenschaft soll es ja geben.